Das ist programmierter Verfall in Klecken

Wo früher ein Zeitschriftenladen war sollen jetzt Unterkünfte für Monteure entstanden sein
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  • hochgeladen von Mitja Schrader

Bürger beklagen: „Das Landhaus in Klecken verkommt“ / Eigentümer, Politik und Verwaltung schauen zu

mi. Klecken. Leerstand, marode Parkplätze, eine verkehrstechnisch fragwürdige Zufahrt: „Das Landhaus in Klecken verkommt“, sagen immer mehr Bürger. Schuld an der Misere, so heißt es von Insidern, sei nicht nur ein Streit der Eigentümer Gesellschaft Schmidt+Stöver mit dem Investor des Klecker Rewe-Marks, der Hamburger Procom GmbH, sondern auch die Passivität von Politik und Verwaltung.
Eine Sparkassen-Filiale, die Post, Ärzte, dazu Gewerbe von Apotheke bis zum Wollgeschäft. Einst florierte das Landhaus in Klecken, aus dem sich eigentlich ein neuer Mittelpunkt für die hier zusammengewachsenen Dörfer Eckel und Klecken entwickeln sollte.
Mittlerweile gibt es Krieg an allen Fronten. Die Eigentümer Schmidt und Stöver sollen sich untereinander uneins sein und sich mit dem Investor des neuen Marktes, der Hamburger Procom, streiten. Die Leittragenden des Konflikts sind die Gewerbetreibenden und Ärzte vor Ort. Es regieren Stillstand und Leerstand: Ein Zeitschriftentladen, ein Frisör, ein Bäcker - die Geschäftsleute verlassen das Landhaus. Wer bleibt, kämpft mit maroder Infrastruktur. Die Zufahrt sei mittlerweile so verkommen, dass ein Rettungswagen sie nur noch rückwärts und im Schneckentempo befahren könne, heißt es .
Probleme gibt es lange, sie spitzten sich zu mit dem Bau des angrenzenden Verbrauchermarktes (Rewe). Der Landkreis Harburg entschied damals aus Gründen der Verkehrssicherheit, die Zufahrt des kleinen Gewerbezentrums Klecker Landhaus zu verlegen. Sie sollte nicht mehr über die Bürgermeister-Glade-Straße, sondern über den Parkplatz des neuen Marktes erfolgen.
Über die bauliche Umsetzung sollten sich die Procom und die Eigentümer des Landhauses einigen. Mehr Vorgaben hielt die Politik in Rosengarten für unnötig. Was genau schlief gelaufen ist, lässt sich nicht sagen. Fakt ist: Die Lösung ist schlecht, die Eigentümer sind damit nicht einverstanden. Und die Procom ist nicht bereit nachzubessern. Dazu soll es Streit um ein angeblich nicht bezahltes Wegerecht geben. Insider sprechen von einer fünfstelligen Summe.
Erstaunt sind die Bürger in Klecken und Eckel über die Passivität, mit der Politik und Verwaltung der wohl auch hausgemachten Problemlage jetzt begegnen. Seit dem der neue Verbrauchermarkt steht, scheint die Misere am Landhaus im Nenndorfer Rathaus keinen mehr zu interessieren. Das sei Sache der Eigentümer, so Politik und Verwaltung unisono. „Die nehmen den „programmierten Verfall“ so einfach in Kauf, ärgert sich ein Bürger. Anders lasse sich die Situation in Kleckens „Neuer Mitte“ wohl kaum erklären.
Mittlerweile hat einer der Eigentümer begonnen, die leerstehenden Gewerbeflächen in Unterkünfte umzubauen, man munkelt für Monteure und Saisonarbeiter. Dann dürfte der Traum von einem neuen Ortsmittelpunkt für Eckel und Klecken bald ausgeträumt sein.

Redakteur:

Mitja Schrader

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