Eine "seniorengerechte" Kreuzung?

Die Kreuzung an der Bendestorfer Straße soll zum Kreisverkehr umgebaut werden. Übersichtlicher wäre sie schon, wenn an der linken Seite der Wald zurück geschnitten wird
  • Die Kreuzung an der Bendestorfer Straße soll zum Kreisverkehr umgebaut werden. Übersichtlicher wäre sie schon, wenn an der linken Seite der Wald zurück geschnitten wird
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mi. Buchholz/Jesteburg. Die Kreuzung Bendestorfer Straße (K12)/Kleckerwaldstraße (K54) zwischen Klecken, Bendestorf und Buchholz soll zu einem Kreisverkehr umgebaut werden. Eine entsprechende Empfehlung hat jetzt der Planungsausschuss des Landkreises Harburg auf Antrag der FDP verabschiedet (das WOCHENBLATT berichtete). Bezahlt werden soll der Umbau aus dem Sanierungsprogramm des Landkreises Harburg. Politik und Verwaltung wollen die Maßnahmen möglichst schnell umsetzen.
Die Kreuzung an der Bendestorfer Straße fordert von Autofahrern eine gewisse Aufmerksamkeit. Besonders wer von Bendestorf kommend nach links in Richtung Buchholz abbiegt, muss den Verkehr genau beobachten. Dennoch oder gerade deswegen ist die Kreuzung laut Polizei kein Unfallschwerpunkt.
Im Planungsausschuss des Landkreises war man sich allerdings einig, der Knotenpunkt sei „unübersichtlich“ und müsse dem „heutigen Standard“ angepasst werden.
Im Blick hat die Politik dabei offenbar vor allem ältere Verkehrsteilnehmer, die laut dem von Arno Reglitzky (FDP) eingebrachten Antrag mit der Kreuzung Probleme hätten, weil sie beim Autofahren den Kopf kaum so weit wenden könnten, wie es beim Abbiegen erforderlich sei. Soll hier also eine Kreuzung, die kein Unfallschwerpunkt ist, für viel Geld „altengerecht“ umgestaltet werden? „Ja“, sagt Reglitzky. Beim Umgang mit dem bevorstehenden demografischen Wandel dürfe die Politik den Straßenverkehr nicht vergessen und ein Kreisel sei nun mal die sicherste Form der Straßenkreuzung. Dass der Knotenpunkt nicht als Unfallschwerpunkt gelte, ist in Reglitzkys Augen ein Totschlagargument, das nur so lange zieht, bis etwas Schlimmes passiert.
Deswegen müsse die Kreuzung so schnell wie möglich, am besten schon 2015/16, umgestaltet werden und nicht, wie im Sanierungsprogramm festgelegt, erst 2019.
Allerdings: Die im Haushalt für diesen Zeitraum eingestellten Mittel von rund 6,8 Millionen Euro sind bereits verplant. Ein Nachtragshaushalt kommt bei der derzeitigen finanziellen Lage des Landkreises wohl auch nicht in Frage. Bliebe also nur, andere Projekte zugunsten des Kreisels zurückzustellen. Welche? Das wollten weder Kreisverwaltung noch der Antragsteller gegenüber dem WOCHENBLATT konkretisieren.
Das letzte Wort hat jetzt der Kreistag, dem die Kreisel-Pläne samt Kostenschätzung zur Abstimmung vorgelegt werden.

Moment mal:

Eine „altengerechte“ Kreuzung für viel Geld

Um älteren Autofahrern das Abbiegen bequemer zu gestalten, soll ein Kreisverkehr gebaut werden. Mein Tipp: Beim Abbiegen einfach den Verkehrsspiegel nutzen, der dort extra aufgestellt ist. Wer darin nichts mehr zu erkennen vermag, sollte sich überlegen, den Führerschein aus Sicherheitsgründen besser abzugeben. Die Sicht auf die Bendestorfer Straße ließe sich kostengünstig verbessern, indem links der Straße der Wald einfach ein Stück zurückgeschnitten wird. Aber man kann natürlich auch für viel Geld einen „seniorengerechten“ Kreisel bauen.
Mitja Schrader

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Mitja Schrader

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