Ex-CDU-Vize Jürgen Grützmacher und Carsten Schult (AfD) gründen „Aktive Wähler Rosengarten“
as. Nenndorf. Der Rat der Gemeinde Rosengarten befindet sich im Umbruch: Jürgen Grützmacher (CDU) und Carsten Schult (stv. Fraktionsvorsitzender der AfD) sind aus ihren Fraktionen ausgetreten und haben gemeinsam die Gruppe „Aktive Wähler Rosengarten“ (AWR) gegründet.
Wie mehrfach berichtet, kam es im vergangenen Jahr nach der Neubesetzung der Fraktionsspitze mit Maximilian Leroux und Anke Grabe zum Zerwürfnis zwischen dem abgesetzten Parteivize Grützmacher und der CDU-Fraktion. Grützmacher warf der Fraktion u.a. vor, nicht informiert und in Abwesenheit abgesetzt worden zu sein, Fraktionschef Leroux dementierte das. Im Gemeinderat kam es mehrfach zum verbalen Schlagabtausch zwischen den beiden.
Schließlich wurde Grützmacher sowohl der Beisitz im Verwaltungsausschuss als auch der Vorsitz des Bau- und Planungsausschusses entzogen. „Das Vertrauensverhältnis ist nicht mehr da“, erklärte Maximilian Leroux. Als Jürgen Grützmacher schließlich in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Dezember auch noch seinen Sitz im Finanzausschuss verlor, zog der langjährige Politiker seine Konsequenzen und trat Anfang des Jahres aus der CDU-Fraktion aus. „Wenn ich keinem Fachgremium angehöre, kann ich politisch auch nichts gestalten.“
Nach dem Austritt folgte die Neugründung der AWR mit Carsten Schult. Auch AfD-Vize Schult hat mit seiner Fraktion im Gemeinderat gebrochen, ist zudem bereits im Dezember aus der Kreisfraktion zurückgetreten und hat seinen Posten als stv. Vorsitzender der Kreis-AfD zurückgegeben. „Mir fehlte die Perspektive für eine bürgernahe Politik“, sagt Schult. Grützmacher und Schult eine die konservative Grundhaltung.
„Ich werde meinen Wählerauftrag erfüllen und mich wie bisher für die Gemeinde Rosengarten einsetzen“, kündigt Grützmacher an, der eine Nähe zur AfD ausdrücklich zurückweist. Die neue Gruppe sei eine Chance, in den Fachgremien weiterhin Politik aktiv zu gestalten und so etwas zu bewegen.
Während der Austritt Grützmachers für die CDU kaum Folgen bei der Sitzverteilung in den Fachgremien haben dürfte, könnten Charlotte Gutzeit und Dirk Strube in der AfD-Fraktion Sitze einbüßen. AfD und AWR liegen mit je zwei Mitgliedern gleichauf. „Wir machen weiter wie bisher und konzentrieren uns auf die Ratsarbeit“, sagt Strube.
Über die Neubesetzung der Fachgremien muss noch der Rat entscheiden.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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