Gemeinderat Rosengarten
Geplante Unterkunft für Geflüchtete in Tötensen ist umstritten
Für die zusätzliche Einrichtung einer Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine und Obdachlose hat der Gemeinderat Rosengarten in einem Nachtragshaushalt für das Jahr 2023 zusätzliche 900.000 Euro bewilligt. Damit darf die neue Sammelunterkunft insgesamt 2,4 Millionen Euro kosten. Der geplante Standort auf einem gemeindeeigenen Grundstück nahe des Sportplatzes in Tötensen und die Bauweise in Wohncontainern sind aber noch nicht beschlossene Sache. Der Vorschlag der Verwaltung ist umstritten.
Die Ratsmehrheit von SPD, Grünen und Unabhängiger Wählergemeinschaft hat das Budget mit einem Sperrvermerk versehen. Der Verwaltungsausschuss soll in seiner nächsten Sitzung in einer Woche Alternativen zu einem Containerdorf in Tötensen besprechen.
Die Grünen stören sich an der Containerbauweise. Sie sei nicht nachhaltig. "Wir sollten Geld nicht in rostige Container versenken", sagt Gemeinderatsmitglied Volkmar Block (Die Grünen). Besser seien Unterkünfte in bestehenden Gebäuden. Block verweist auf die Freie und Hansestadt Hamburg, die alte Hotels aufkaufe. Als Alternative zu Containern denken Politiker und Politikerinnen in Rosengarten auch über Mobilhäuser (Tiny-Häuser) nach. Die Nachbargemeinde Seevetal setzt diese Lösung zurzeit um.
Der geplante Standort in Tötensen stößt auf Protest: In dem Gemeindeteil herrsche Aufregung, sagt Ortsbürgermeisterin Regina Lutz (SPD). "Vor Ort sehen wir nicht, dass die Container dauerhaft stehen bleiben werden." Gemeinderatsmitglied Christiane Schetzschen (UWR) kritisiert die Gemeindeverwaltung: Sie habe nicht auf eine gerechte Verteilung der geflüchteten Menschen innerhalb der Gemeinde geachtet.
Geplant ist eine Unterkunft mit 59 Plätzen nahe der früheren, inzwischen sanierten Deponie Dunkenkuhle. 42 Container mit insgesamt zehn Wohnungen sind vorgesehen. Die CDU unterstützt die Planung der Gemeindeverwaltung. Sie sei alternativlos. Bestehende Häuser zu mieten, sei keine kostengünstigere Variante, sagt Gemeinderatsmitglied Maximilian Leroux (CDU). Tiny-Häuser benötigten mehr Platz.
Die Zeit dränge. Die geflüchteten Menschen müssten jetzt untergebracht werden, verteidigt Bürgermeister Dirk Seidler die Planung in Tötensen. "Ich möchte nicht, dass Flüchtlinge in Turnhallen untergebracht werden müssen."
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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