Oberschule Rosengarten startet internationales Austauschprogramm
Comenius-Projekt "Leben und Arbeiten in Europa" Bringt Lehrer und Schüler aus der Europäischen Union zusammen
mi. Rosengarten. „Es gibt keine Grenzen in Europa, die einzige Barriere für junge Menschen in der EU ist eine unzureichende Bildung“. Besser als Kiran Ranchod, Lehrer aus London, hätte man die Zielsetzungen des Comenius-Projektes „Leben und Arbeiten in Europa“, das gerade an der Oberschule Rosengarten auf den Weg gebracht wird, nicht zusammenfassen können. An der Nenndorfer Schule trafen sich jetzt sieben Lehrkräfte aus Schulen in London, Brüssel, Rom und Granada, um mit ihren deutschen Kollegen das EU-geförderte Schüler- und Lehreraustauschprogramm vorzubereiten.
„Wir wollen unsere Schüler ermutigen, einen Blick über den Tellerrand zu wagen und darauf vorbereiten die Chancen eines EU-weiten Arbeitsmarktes auch zu ergreifen“, erklärt Lehrerin Nina Schimkat, die das Projekt initiierte. Die Idee dazu kam ihr bei einer Wanderung auf dem Jacobsweg: „Dort habe ich die Vielfalt Europas erlebt“. Dieses „Europa-Gefühl“ möchte sie jetzt auch den Schülern vermitteln.
Bürgermeister Dietmar Stadie (SPD), der die internationale Arbeitsgruppe an der Oberschule besuchte, betonte die Wichtigkeit des EU-weiten Austausches. Stadie: „Nicht nur für mich, der ich noch aus der Nachkriegsgeneration stammte, ist es schön zu sehen, was heute möglich ist und wie die Jugend in Europa weiter zusammenwächst.“
Der Kern des Comenius-Projekts „Leben und Arbeiten in Europa“ ist ein regelmäßiger Schüleraustausch. Hier bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, die Lebens- und Arbeitskultur das jeweiligen Gastlandes kennenzulernen. Angedacht sind die Erarbeitung von Präsentationen, der Besuch landestypischer Feste und das Kennenlernen der jeweiligen Berufswelt, zum Beispiel durch Betriebserkundungen.
Wie schreibe ich einen Lebenslauf auf Englisch? Wie läuft ein Vorstellungsgespräch in italienischen Firmen ab? Auch solche Fragen wollen die Comenius-Partner gemeinsam erarbeiten.
Dazu kommt die Erstellung eines projektspezifischen Englischwörterbuchs und eines europäischen Kochbuchs.
Auch die teilnehmenden Lehrkräfte profitieren nach eigenen Aussagen von der stärkeren internationalen Vernetzung durch das Projekt. „Es geht nicht um einen Wettbewerb, sondern darum, gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten“, erklärt Rita Gatti aus Rom. Für die Lehrer biete die Zusammenarbeit auch die Möglichkeit, sich über Methodik und Lernstoff auszutauschen. So sei eine lebendigere Wissensvermittlung möglich, wie sie im normalen Unterricht undenkbar wäre. Der erste Austausch soll im kommenden Frühjahr stattfinden, es geht nach Rom.
Einen gemeinsamen Aspekt haben die Pädagogen bei ihren Treffen übrigens ganz schnell festgestellt. Nina Schimkat: „Die Bildungssysteme in unseren Heimatländern mögen grundverschieden sein, die Alltagsprobleme im Unterricht und das Schülerverhalten sind dennoch überall gleich.“
Redakteur:Mitja Schrader |
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