Zu viele Einfamilienhäuser? Ortsrat Vahrendorf setzt sich im Bauausschuss für Mehrfamilienhäuser ein
as. Nenndorf. Der Bebauungsplan „Vahrendorf-Harburger Straße“ sorgte jüngst für Verwirrung im Bauausschuss der Gemeinde Rosengarten. Die Verwaltung informierte im Fachausschuss über kleine Veränderungen im B-Plan. Dann sollte eigentlich der Satzungsbeschluss aufgestellt werden. Dieser Schritt steht üblicherweise am Ende des Aufstellungsverfahren eines B-Plans.
Beim Ortsrat gab es aber in diesem letzten Schritt offenbar noch einige Unklarheiten hinsichtlich der Art der Bebauung. Auf der rund 8.600 Quadratmeter großen Fläche auf dem ehemaligen Sportplatz entlang der Harburger Straße sind laut B-Plan eingeschossige freistehende Einfamilienhäuser als Einzel- und Doppelhäuser vorgesehen. Mehrfamilienhäuser mit sehr kleinen Wohnungen sollten aufgrund der sparsamen Erschließung und der Lage am Ortsrand von Vahrendorf vermieden werden, heißt es im B-Plan. Deshalb soll die Zahl der Wohnungen pro Gebäude auf zwei begrenzt werden. Daran störte sich der Ortsrat. „Eigentlich haben wir doch den Auftrag, Wohnraum für Familien mit geringem Einkommen zu schaffen“, sprach sich Jan Woyczechowski (CDU) für die Möglichkeit, auf dieser Fläche Mehrfamilienhäuser zu errichten aus, und regte eine Vertagung des Beschlusses an.
Bürgermeister Dirk Seidler und Erster Gemeinderat Carsten Peters wirkten überrascht und irritiert von diesem Vorstoß. „Das ganze Konzept ist auf Einfamilienhäuser mit Anliegerwohnung ausgerichtet“, sagte Carsten Peters. Für Mehrfamilienhäuser sei eine neue Planung notwendig, die mindestens ein Jahr Zeit koste. Hinzu komme, dass eine größere Kehre für die Müllabfuhr und mehr Stellplätze geschaffen werden müssten, so Peters. „Der B-Plan wurde so schon mehrfach in den Ausschüssen diskutiert“, fügte Bürgermeister Dirk Seidler hinzu. Der Vahrendorfer Ortsbürgermeister Klaus-Wilfried Kienert räumte ein, dass das Thema Mehrfamilienhäuser in den Vorverhandlungen angesprochen und mehrheitlich abgelehnt worden war, „dennoch hat der Orsrat das Recht, abzuwägen und zu überlegen, ob er zustimmen möchte oder nicht“. Es sei ausdrücklich nicht das Ziel, die Bebauung zu verzögern oder zu behindern, sagte Arne Vaubel (CDU). „Aber der Beschluss, der hier steht, ist nicht unser Beschluss“, so seine deutlichen Worte. Der Erste Gemeinderat gab sich schließlich kompromissbereit. „Das Grundstück ist zu klein für Mehrfamilienhäuser. Die einzige Möglichkeit ist, auf einem einzelnen Grundstück zwei Wohneinheiten pro Doppelhaushälfte, also vier Wohneinheiten, zu erlauben, mehr geht nicht“, erklärte Carsten Peters. Dieser Vorschlag wurde vom Ortsrat einstimmig, vom Bauausschuss mit einer Gegenstimme angenommen.
„Wir waren erstaunt von der Reaktion des Ortsrates Vahrendorf, schließlich steht der Satzungsbeschluss ganz am Ende des Verfahrens“, so der Erste Gemeinderat. „Wir können die Kritik nicht ganz nachvollziehen, da sowohl beim Aufstellungs-, als auch beim Auslegungsbeschluss der Ortsrat beteiligt wurde“, sagte Peters. Er vermutetet, dass die bei den Kommunalwahlen neu in den Ortsrat gewählten Mitglieder vielleicht nicht ausreichend über das in der vergangenen Legislaturperiode begonnene Verfahren informiert wurden. Bisher habe es, u.a. aufgrund der hohen Preise für den Grunderwerb, wenig Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern an diesem Standort gegeben, so Peters.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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