Tötensen
25 Jahre Tagesklinik Ginsterhof
Vor einem Vierteljahrhundert bot das Krankenhaus als eines der ersten ein spezielles Behandlungskonzept
mi. Rosengarten. Ärzte und Klinikpersonal des evangelischen Krankenhauses Ginsterhof feierten jetzt das 25-jährige Jubiläum der an das Krankenhaus angegliederten psychiatrischen Tagesklinik.
Begonnen hat alles 1988. Mit Platz für zehn Patienten eröffnete der Ginsterhof seine Tagesklinik. „Damals war man skeptisch, ob sich eine Tagesklinik im ländlichen Raum überhaupt etablieren kann“, erklärt Dr. Maria Anna Deters, Chefärztin der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie am Ginsterhof. Der Grund: Dieses Behandlungskonzept sei noch ein Novum gewesen, es existierten höchstens 120 Tageskliniken im gesamten Bundesgebiet und das vor allem in Ballungszentren.
Die Skepsis war jedoch unbegründet. Die Patientennachfrage war so groß, dass noch im Eröffnungsjahr die Anzahl der Plätze verdoppelt wurde. Heute, 25 Jahre später, sind Tageskliniken aus der Medizinlandschaft nicht mehr wegzudenken. Fast jedes psychiatrische Krankenhaus verfügt mindestens über eines dieser speziellen Behandlungsangebote.
Ein tagesklinisches Angebot stellt eine Brückenfunktion zwischen stationärem Aufenthalt und anschließender ambulanter Behandlung dar. Patienten werden tagsüber in der Klinik genau so intensiv wie bei einem stationären Aufenthalt betreut. Die Abende und Wochenende verbringen sie jedoch zuhause.
„Ein großer Vorteil der Tagesklinik ist, dass Patienten nicht aus ihrem Alltag herausgerissen und von Familie und sozialem Umfeld getrennt werden“, erklärt Dr. Deters. Therapeutische Fortschritte ließen sich so im Handeln und Erleben unter Alltagsbedingungen umsetzen.
„In der Tagesklinik bieten wir eine fokussierte psychodynamische Psychotherapie an. Ziel ist es, dass die Patienten die Ursachen ihrer Krisen vor ihrem lebensgeschichtlichen Hintergrund besser verstehen lernen“, erklärt Dr. Gabriele Köhler, Oberärztin der Tagesklinik das Behandlungskonzept. In der Klinik behandelt ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Psychologen, Gesundheits- und Krankenpflegern, einer Ergo- und Gestalttherapeutin sowie einem Sozialarbeiter verschiedenste Krankheitsbilder, dazu gehören zum Beispiel Depressionen, Burnout, Ängste, psychosomatische Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgestörungen.
Das Konzept beruht dabei auf Einzel- und Gruppentherapien, dazu kommen alltagsnahe Gruppenangebote, zum Beispiel Kochgruppen. Außerdem werden Entspannungsverfahren sowie Sozialberatung angeboten.
„Unsere anhaltend hohen Anmeldezahlen zeigen, dass sich unser Behandlungskonzept bewährt und etabliert hat, wir werden mit unserer langjährigen Erfahrung auch in Zukunft Menschen in seelischen Krisen helfen. Unser Anspruch ist es dabei, das Behandlungsangebot stets weiterzuentwickeln.“, so Dr. Maria Anna Deters
• Weitere Infos zur Tagesklinik und zum Ginsterhof unter https://www.ginsterhof.info/
Redakteur:Mitja Schrader |
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