Käse ist der Liebling der Deutschen

Diplom-Oecotrophologin Karin Maring | Foto: oh

Ernährungstipp von Karin Maring

(nw). Karin Maring (56), Ernährungsexpertin im Freilichtmuseum am Kiekeberg (Ehestorf/ Landkreis Harburg), gibt einmal im Monat für die WOCHENBLATT-Leser einen Ernährungstipp.
Die Diplom-Oecotrophologin (FH) aus Hamburg berät im Freilichtmuseum die Besucher und Mitarbeiter rund um gesundes und leckeres Essen. Seit 1973 arbeitet Karin Maring im Bereich Hauswirtschaft, studierte Oecotrophologie, gab Koch- und Ernährungskurse. Heute befasst sie sich als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Handwerkskammer Hamburg mit erneuerbaren Energien.
Ihr Ernährungstipp im Juli: So ein Käse!
Diese geringe Wertschätzung hat der Liebling der Deutschen nicht verdient. Statistisch essen wir mehr als 20 Kilogramm Käse pro Jahr.
Die Kunst der Käsebereitung aus Schaf- und Kuhmilch wird bereits in der Bibel beschrieben. Durch Völkerwanderungen, bei denen Käse und Trockenfrüchte als Proviant dienten, verbreitete sich diese „Notration“ auf dem Kontinent. Die Kelten verfeinerten das Handwerk, nachdem sie sich in den Alpen niederließen. Mönche in den Klöstern im Mittelalter nutzten Käse als Fastenspeise, optimierten und dokumentierten die Herstellung.
Heute werden viele regionale Käse-Spezialitäten hergestellt. Basis ist Milch, bei der die Molke von den festen Bestandteilen getrennt wird. Bei Sauermilchkäse, wie Harzer Käse, geschieht das durch Milchsäurebakterien, bei Süßmilchkäse, wie Hart- und Schnittkäse, durch Lab, ein Enzym aus dem Kälbermägen. Der „Käsebruch“ wird gepresst und bildet eine sortentypische Rinde. Im Reifeprozess entwickeln sich schließlich die charakteristische Struktur und das Aroma. Das dabei entstehende Kohlendioxid kann nicht mehr entweichen, wodurch sich auffallende Löcher bilden. Für ein Kilo Käse werden etwa zehn Liter Milch benötigt. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass Käse „den Magen schließt“. Durch den Genuss werden hormonähnliche Stoffe ausgeschüttet, welche für eine verzögerte Magenentleerung sorgen und dem Gehirn die Sättigung signalisieren.
Tipp: Bieten Sie Würfel eines aromatischen Rohmilchkäses mit Basilikum und Erdbeeren als gesundes Dessert an.

Redakteur:

Tamara Westphal aus Buchholz

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