Ernährungs- und Rezept-Tipp
Mehr Eiweiß als im Weizen: Pfannkuchen aus Dinkel
(nw/tw). Karin Maring, Ernährungsexpertin im Freilichtmuseum am Kiekeberg (Ehestorf/ Landkreis Harburg), gibt in lockerer Reihenfolge für WOCHENBLATT-Leser einen Ernährungstipp. Die Diplom-Oecotrophologin (FH) aus Hamburg berät ehrenamtlich im Freilichtmuseum die Besucher und Mitarbeiter rund um gesundes und leckeres Essen.
Ihr Ernährungstipp - Dinkel: Dinkel ist ein Verwandter des Weizens. Aufgrund der geringeren Ernteerträge ist dieses Getreide im 20. Jahrhundert von neuen Weizenzüchtungen verdrängt worden. Kunstdünger ist für den Dinkelanbau nicht zu verwenden, deswegen wird er für den Bioanbau verstärkt genutzt. Viele Menschen vertragen Dinkel besser als Weizen, obwohl er Gluten (Klebereiweiß) enthält. Der Eiweißgehalt ist sogar höher als der des Weizens. Auffällig ist der hohe Gehalt an Kieselsäure, die im Körper am Wachstum von Haaren und Nägeln beteiligt ist. Dinkel schmeckt leicht nussig. Die Backeigenschaften sind den von Weizengebäcken ähnlich, allerdings mit weniger Bindevermögen für Wasser. Das bewirkt eine schnellere Austrocknung. Im Handel sind z.B. Brot und Brötchen, Kuchen und Kekse sowie Nudeln aus Dinkelmehl zu erhalten.
Früher wurden Dinkelähren halbreif geerntet und anschließend über dem Feuer getrocknet, wenn sie während des Wachstums durch ungünstige Wetterbedingungen wie Sturm oder starken Regen umknickten. Aus dem „Grünkern“ wurden nahrhafte Speisen gekocht. Diese besondere Form des Dinkels ist auch heute erhältlich und wird gerne für Suppen oder Bratlinge verwendet.
Rezept-Tipp - Dinkelpfannkuchen (zwei Portionen): 125 Gramm Dinkelmehl (Type 1050 oder Dinkelvollkorn-Mehl) mit zwei Eiern, einem Becher Milch, einem Teelöffel braunem Zucker und einer Prise Salz verrühren, 15 Minuten quellen lassen und in wenig Öl daraus dünne Pfannkuchen braten. Mit Apfelkompott oder herzhaft mit Kräuter-Frischkäse servieren. Guten Appetit!
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