Ernährungstipp von Karin Maring
Sago: Aus Großmutters Küche

Diplom-Oecotrophologin Karin Maring | Foto: FLMK
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(nw/tw). Karin Maring, Ernährungsexpertin im Freilichtmuseum am Kiekeberg (Ehestorf/ Landkreis Harburg), gibt in lockerer Reihenfolge für WOCHENBLATT-Leser einen Ernährungstipp. Die Diplom-Oecotrophologin (FH) aus Hamburg berät ehrenamtlich im Freilichtmuseum die Besucher und Mitarbeiter rund um gesundes und leckeres Essen.
Ihr Ernährungstipp - Sago: Als Kinder nannten wir sie Frosch-eier-Suppe, die Sonntagsbrühe mit Sago. Zum Binden von Fruchtspeisen und Kaltschalen sowie zum Zubereiten von Gelees war er in der Küche unserer Vorfahren nicht wegzudenken. Die Kügelchen sind ein geschmacksneutrales Verdickungsmittel, das heute meist durch Stärkemehl aus Mais, Weizen oder Kartoffeln bzw. durch Gelatine ersetzt wird.
Die Bezeichnung Sago stammt aus Papua-Neuguinea und bedeutet Brot. Dort wird aus dem Mark der Sagopalme ein Fladen gebacken. Der Perlsago entsteht durch einen Herstellungsprozess, bei dem Stärkebrei durch ein Sieb gestrichen wird und auf einer heißen Platte verkleistert. Durch Trocknen wird lange Haltbarkeit erreicht. Die Körnchen müssen beim Kochen immer wieder gerührt werden, benötigen mindestens 20 Minuten, um glasig zu werden, aber lösen sich nicht vollständig auf. Den ersten Sago soll schon Marco Polo nach Europa gebracht haben. Im 16. Jahrhundert begann der Handel, nachdem ein Kolonialbeamter der niederländischen Ostindien-Kompanie ihn entdeckte. Heute wird Sago meist aus Maniokwurzeln oder Kartoffelstärke hergestellt. Vegetarier und Veganer schätzen ihn, weil es ein rein pflanzliches Bindemittel ist.
Rezept-Tipp - Heiße Fliederbeersuppe: ein Liter Fliederbeersaft, eine Zimtstange und Zitronenschale aufkochen, 25 Gramm Sago einstreuen, rühren, nach etwa zehn Minuten Scheiben von zwei Äpfeln hinzufügen, nochmals aufkochen und im geschlossenen Topf bei Restwärme nachgaren lassen. Mit Zucker oder Honig abschmecken. Guten Appetit!

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Redakteur:

Tamara Westphal aus Buchholz

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