Freilichtmuseum am Kiekeberg
Tipp für eine frühe Ernte: Aussaaten auf der Fensterbank
Im Freilichtmuseum am Kiekeberg wird am Wegesrand, in den Bauerngärten, in den historischen Gebäuden oder im Stall bei den Tieren traditionelles Wissens sichtbar. Wer dieses heute wieder nutzen möchte, erhält in der Reihe „Tradition trifft Alltag – Museumstipps für Zuhause“ regelmäßig praktische Ratschläge und erfährt deren fast vergessene Geschichte.
Die Lebensbedingungen der Zeit des Wirtschaftsaufschwungs in den 1950er Jahren, die auch die Königsberger Straße am Kiekeberg zeigt, eröffneten den Menschen in der jungen Bundesrepublik neue Möglichkeiten. Durch den Einsatz von Öl-Heizungen und den damit verbundenen Heizkörpern unter den Fensterbänken konnten plötzlich exotische Pflanzen angebaut werden. Schon früh im Jahr, wenn die Weihnachtsdekoration aus den Fenstern verschwand, wurde mit den ersten Kulturen begonnen.
Museumsgärtner Matthias Schuh weiß: „Paprika und Chili haben eine lange Keim- und Vegetationszeit. Deshalb dürfen diese Arten schon ab Mitte Januar in den eigenen vier Wänden zur Keimung gebracht werden. Anfangs bei warmen 22-25°C, später dann kühler (um die 15°C) und deutlich heller. Dafür waren und sind die unterschiedlichen Raumtemperaturen ideal.“ Die Keimung erfolgt in Bad oder Küche, die Weiterkultur dann im Schlafzimmer oder in der „Guten Stube“.
Für Gurken und Tomaten ist eine Aussaat Mitte/Ende März völlig ausreichend. Kürbisse und Zucchini sollten am besten erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) direkt ins Freiland oder im Gewächshaus angepflanzt werden.
Leserreporter:Freilichtmuseum am Kiekeberg aus Rosengarten |
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