Triathletin absolvierte legendären Ironman
Der Traum von Hawaii
Einmal nach Hawaii und den Ironman absolvieren: Diesen Lebenstraum hatte Sylvia Böhnke-Westphal seit ihrem 16. Lebensjahr. Jetzt - 28 Jahre später - erfüllte sich die Nenndorferin diesen Wunsch und lief, schwamm und radelte den wohl berühmtesten Triathlon der Welt.
Sportler sprechen vom "Mythos Hawaii", wenn es um den Ironman auf der Inselgruppe im Pazifischen Ozean geht. Schließlich fand dort 1978 der Erste weltweit statt. Seither entwickelte sich der Triathlon zu einem globalen Event, das viele Sportler jährlich zu den verschiedenen Veranstaltungsorten zieht. Eine Teilnahme bedeutet 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und abschließend einen Marathon von 42,195 Kilometern zu laufen. Wer erfolgreich absolviert, darf sich fortan als "Ironman", also zu Deutsch "Mann bzw. Frau aus Eisen", bezeichnen.
Eine "Eisenfrau" ist auch Sylvia Böhnke-Westphal. Seit diesem Jahr sogar eine "Hawaiianische". Sie absolvierte den Triathlon in beeindruckenden Zeiten (Schwimmen 1:17:47, Radfahren 7:09:22, Marathon 6:04:45 Stunden) und landete damit in ihrer Altersklasse 40-44 auf Platz 304. Zwar wär Böhnke-Westphal gerne etwas schneller gewesen, doch die Erfüllung ihres Lebenstraums von der Teilnahme am Ironman Hawaii stand für sie im Mittelpunkt. "Das Ziel war mein Ziel", fasst sie zusammen.
Die 44-Jährige lebt für den Sport. Seit ihrer Kindheit ist sie sportlich aktiv, damals noch auf Leistungsniveau. Mit ihrer Ausbildung zur Krankenschwester und der Geburt ihrer Kinder war das Pensum allerdings nicht mehr zu schaffen. Seit sechs Jahren hat sich Böhnke-Westphal wieder hobbymäßig dem Triathlon verschrieben und damit schon einige Erfolge verbucht. Darunter die Teilnahme am Ironman Hamburg 2021 und der erste Platz bei den Landesmeisterschaften über die Langdistanz in Limmern 2022. Weiter wurde sie Vize-Landesmeisterin im Cross Duathlon und ergatterte den vierten Platz bei den Deutschen Meisterschaften über die Olympische Distanz. Das Highlight aber war in diesem Jahr zunächst die Qualifikation für den Hawaii-Ironman in Gdynia (Danzig), Polen und die anschließende Teilnahme an dem legendären Sportevent. "Den Ironman Hawaii zu absolvieren, war einfach das Größte. Es gibt in der Triathlon-Szene nichts Vergleichbares", sagt Sylvia Böhnke-Westphal. "Die ganze Szenerie, die Hitze und dort im Pazifik zu schwimmen, das war unglaublich." Die Teilnahme war für sie ein Herzenswunsch - da hielten Böhnke-Westphal auch die gesamten Kosten von 20.000 Euro nicht ab, die sie und ihr Mann Andreas längere Zeit ansparten. Sponsoren zu finden, wäre für die Sportlerin vom Verein Blau-Weiss Buchholz aus finanzieller Sicht deshalb ein nächster, wichtiger Schritt.
Vom sportlichen Ehrgeiz gepackt
Böhnke-Westphal trainiert an sieben Tagen in der Woche. Ihren Trainer Ron Schmidt kennt sie schon seit ihrer Jugend, seit 1,5 Jahren profitiert sie auch von seinem Know-how und den anderen Schützlingen Schmidts, die teilweise mit Olympia-Ambitionen trainieren. Das sind die perfekten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Sportjahr 2024, denn jetzt, nachdem sie ihren großen Traum von Hawaii erfüllt hat, hat sich Sylvia Böhnke-Westphal schon die nächsten Ziele gesteckt: Es stehen unter anderem der Hamburg Marathon sowie die Deutschen Meisterschaften im Duathlon und Triathlon an. Ganz besonders freut sich Sylvia Böhnke-Westphal auf die Teilnahme an den PTO (Professional Triathletes Organisation) European Open auf Ibiza. Dort wird sie insgesamt 100 Kilometer hinter sich lassen: schwimmend, laufend, radelnd.
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