Dominik Klar (16) aus Nenndorf ist Deutscher Jugend-Vizemeister im Pétanque
Hier ist Präzision gefragt
as. Nenndorf. Senioren, die im Park gemächlich ein paar Kugeln werfen - dass Boule kein Rentnersport ist, das stellt Dominik Klar (16) aus Nenndorf unter Beweis. Der Jugendliche wurde jetzt im TuS Nenndorf für seine herausragenden sportlichen Leistungen geehrt: 2018 wurde er Deutscher Vizemeister in der Disziplin „U18-Pointeur“. Er ist der erste Vizemeister in der 20-jährigen Geschichte der Boule-Abteilung.
"Der Vizetitel kam sehr überraschend, ich war ja erst ein Jahr dabei. Eigentlich wollte ich nur mal schauen, wie so ein Wettbewerb abläuft", erinnert sich Dominik Klar.
2017 hat er das erste Mal die Kugeln in die Hand genommen. Der damals 14-jährige war ein begeisterter Kickboxer. Als er wegen einer Knieverletzung nicht trainieren konnte, begleitete er seinen Vater zum Boule - und fand an der Sportart Gefallen. "Boule ist kein Rentnersport, sondern ein Präzisionssport. Man braucht Kondition, Denkvermögen und ein gutes Auge", sagt Dominik. "Und es macht einfach Spaß." Er schätzt die Herausforderung, auch über mehrere Stunden konzentriert zu bleiben. "Wenn man abgelenkt ist, kommen die Kugeln nicht."
In Nenndorf ist er der Youngster im Team. Dass seine Mitspieler deutlich älter sind als er, ist für ihn kein Problem. "Wir verstehen uns alle sehr gut." Einmal pro Woche steht das Taktik- und Techniktraining an, hinzu kommt freies Spielen. Wenn er Zeit hat, legt er zusätzlich noch ein paar Trainingseinheiten auf den neuen Bahnen der Nennbouler ein. "Je nach Belag springen die Kugeln anders. Es ist klasse, dass wir jetzt mehrere unterschiedliche Beläge zum Üben haben", freut er sich über die in 2018 vergrößerte Anlage. So viel Training zahlt sich aus: Dominik Klar ist Mitglied im Kader der Deutschen Pétanque Jugend.
Seinen Vizemeistertitel hat der Schüler als Leger ("Pointeur") gewonnen: Er hat seine Kugeln am dichtesten an der Zielkugel platziert. Beim TuS Nenndorf ist Dominik dank seiner guten Trefferquote auch oft als Schießer ("Tireur") im Einsatz. Er sorgt dann dafür, dass gegnerische Kugeln, die sich nahe der kleinen Zielkugel befinden, dort nicht lange liegen bleiben.
Der Präzisionssport verlangt Dominik einiges ab, immerhin absolviert er bei Turnieren schon mal bis zu acht Spiele an einem Tag. "Das Aufwärmen ist sehr wichtig", erklärt Dominik. Vor Wettbewerben spielt er sich locker ein, wirft ein paar Mal aus dem Arm heraus, um ein Gefühl für die Bahn zu kriegen. Wie ist der Boden beschaffen, wie rollt die Kugel? Der Wettbewerb an sich ist reine Nervensache, glaubt Dominik Klar. "Da ist die Frage, wer cool bleiben kann. Wenn man sich ärgert, verschafft man dem Gegner nur einen Vorteil." Deshalb bleibt er ruhig, auch wenn es mal nicht so gut läuft. "Beim Training schaue ich dann, was ich nächstes Mal besser machen kann." Das gilt auch, wenn er eine Partie gewonnen hat: "Man kann immer an sich arbeiten."
Die Boule-Abteilung gehört beim TuS Nenndorf zu den erfolgreichsten Sparten. Dominik Klar hat den ersten Vizemeister-Titel in der 20-jährigen Geschichte der Abteilung nach Nenndorf geholt und wurde deshalb auf der Jahreshauptversammlung geehrt.
• Wer das Spiel mit den Metallkugeln selbst ausprobieren möchte, kommt einfach beim Training des TuS Nenndorf vorbei. Trainiert wird dienstags ab 18 Uhr, donnerstags ab 16.30 Uhr sowie sonntags ab 10.30 Uhr im Boulodrome (Sportplatz Vaenser Grund) in Nenndorf. Eigene Kugeln sind nicht erforderlich. Der Präzisionssport "Pétanque" ist eine Variante des Boule-Spiels. Zwei Mannschaften versuchen, eine bestimmte Anzahl von Kugeln so nahe wie möglich an eine vorher ausgeworfene Zielkugel zu werfen.
Was ist Pétanque?
Beim "Pétanque" treten jeweils drei Spieler ("Triplette"), zwei Spieler ("Doublette") oder ein Spieler (Tête-à-tête) gegeneinander an. Sie spielen aus dem Stand auf eine Entfernung von 6 bis 10 Metern. Das Spielfeld ist mindestens 3 Meter breit und 12 Meter lang.
TuS Nenndorf: Wahlen und Ehrungen
Der Turn- und Sportverein Nenndorf setzt auf sein bewährtes Team: Auf der Jahreshauptversammlung des Sportvereins wurden jüngst Gert Huwald als Vorsitzender und Bernd Lühmann als Schatzmeister in ihren Ämtern bestätigt.
Gert Huwald stellte den Kooperationsvertrag der Nenndorfer mit den drei Sportvereinen SC Klecken, TV Vahrendorf und Turnerschaft Westerhof vor. Mit einer "Gästekarte" können Sporttreibende seit 1. April Angebote, die es in ihrem jeweiligen Stammverein nicht gibt, in den anderen Vereinen nutzen - ohne eine zusätzliche Mitgliedschaft in den anderen Vereinen (das WOCHENBLATT berichtete).
Auch der Haushaltsplan 2019 und die Beitragsordnung wurden diskutiert.
Bei den anschließenden Ehrungen wurde Hans-Hermann König für seine Verdienste um den Verein mit der goldenen Ehrennadel des TuS Nenndorf ausgezeichnet.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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