Vorbildliches ehrenamtliches Engagement
Matthias Öhler nach 35 Jahren als Atemschutzgeräteträger in Garstedt verabschiedet

Der neue Ortsbrandmeister Marco Petersen (li.) verabschiedete Matthias Öhler aus der Atemschutzgruppe der Feuerwehr Garstedt | Foto: Freiwillige Feuerwehr Garstedt
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  • Der neue Ortsbrandmeister Marco Petersen (li.) verabschiedete Matthias Öhler aus der Atemschutzgruppe der Feuerwehr Garstedt
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Rund 29 Millionen Menschen engagieren sich Deutschland ehrenamtlich in der Kommunalpolitik, beim DRK, in Sozialverbänden oder auch bei der Feuerwehr. Auch im Landkreis Harburg gibt es tausende "unbezahlbare" Aktive. Einer von ihnen ist der selbstständige Rechtsanwalt Matthias Öhler aus Garstedt, der eine beeindruckende Karriere bei der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Heimatort vorweisen kann: Er war dort unter anderem stolze 35 Jahre durchgängig als Atemschutzgeräteträger im Einsatz und seit 2020 Ortsbrandmeister. Da er mit 66 Jahren die Altersgrenze erreicht hat, beendet er nun schweren Herzens den aktiven Dienst.  

Bei einer sogenannten Heißausbildung an der Brandsimulationsanlage der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Hittfeld hatte Matthias Öhler kürzlich nochmal eindrucksvoll bewiesen, dass Alter für ihn nur eine Zahl ist: In kompletter Schutzkleidung und mit schwerem Atemschutz bekämpfte er bei 500 Grad und Null-Sicht einen Zimmerbrand. Besonders beeindruckend war seine spontane Reaktion auf die "Einladung" einer 19-jährigen Feuerwehrkameradin, gemeinsam mit ihr den FTZ-Schlauchturm zu erklimmen: Öhler nahm die Herausforderung an.

Die Garstedter Atemschutzgruppe verabschiedete Matthias Öhler nach dem erfolgreichen Ausbildungstag mit großem Applaus und einem kleinen Präsent als Anerkennung für seine langjährige herausragende Leistung und seinen unermüdlichen Einsatz.

Matthias Öhler "brennt" für das Ehrenamt

„Du hast die Wehr in einer schwierigen Phase übernommen und in deiner Amtszeit viel erreicht“, würdigte Gemeindebrandmeister Jörn Petersen die Arbeit von Öhler auch als Ortsbrandmeister. Er hob unter anderem die Indienststellung des neuen Einsatzleitwagens, die Gründung des Fördervereins und die fast abgeschlossene Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs hervor. Zudem dankte er Öhler für dessen engagierte Mitarbeit im Feuerwehrkommando der Samtgemeinde Salzhausen.

Vom WOCHENBLATT danach gefragt, was ihn zu seinem "Ehrenamts-Marathon" bei der Feuerwehr motiviert habe, erklärte Matthias Öhler: "Wir haben eine gute Kameradschaft, können anderen Menschen helfen und bekommen bei Löscheinsätzen oder technischen Hilfeleistungen Einblicke in Bereiche, die man als 'Schreibtischtäter' nicht erhält." Er selbst würde jedem empfehlen, ein Ehrenamt zu übernehmen, denn "die Gesellschaft lebt davon, dass man sich für das Gemeinwohl einsetzt". 

Auf Öhler folgt Marco Petersen als Ortsbrandmeister

Neuer Ortsbrandmeister der Feuerwehr Garstedt und damit Nachfolger von Matthias Öhler wird Marco Petersen (34), der der Wehr bereits seit 18 Jahren angehört. Der verheiratete Vater eines Kindes arbeitet im Hauptberuf als Produktmanager bei einem Biotechnologie-Unternehmen.

Als neuer Gruppenführer übernimmt künftig Pascal Cordes die Funktion von Marco Petersen, sein Stellvertreter wird Sebastian Tasche. Zusätzlich wurde Jan Olbrich zum dritten Gruppenführer gewählt, unterstützt von Stellvertreter Marcel Müller-Matthies.

Mit der Wahl von Sandra Seidlitz zur neuen Schriftführerin endete eine Ära in der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt: Gerhard Backhaus gab nach 36 Jahren als Schriftwart und zuvor zehn Jahren als Stellvertreter das Amt ab. Unter großem Applaus und mit einem Präsent wurde er aus dem Kommando verabschiedet.

Gemeindebrandmeister Jörn Petersen zeichnete Joachim Pehl mit dem Niedersächsischen Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst aus und Gerd Romnonek für 25-jährigen Dienst. Marco Petersen wurde schließlich zum Hauptlöschmeister und Marcel Müller-Matthies zum Oberfeuerwehrmann befördert.

Ehrenamtskarte ist im Landkreis Harburg sehr gefragt

Feuerwehrleute und auch andere Engagierte, die mindestens fünf Stunden pro Woche bzw. 250 Stunden im Jahr ohne Bezahlung für das Gemeinwohl im Einsatz sind, können beim Landkreis Harburg die Niedersächsische Ehrenamtskarte beantragen. Sie bringt zahlreiche Vergünstigungen, etwa beim Eintritt in Freizeitparks und anderen öffentlichen Einrichtungen oder auch in Geschäften. 

"Aktuell sind im Landkreis Harburg 1.582 gültige Ehrenamtskarten registriert. Sie sind immer drei Jahre gültig und können ab dann verlängert werden", erklärt Kreissprecherin Katja Bendig auf WOCHENBLATT-Nachfrage. In diesem Jahr seien bislang 630 Karten ausgegeben worden. "Wir freuen uns über alle Ehrenamtlichen, die das Angebot nutzen möchten, und rufen ausdrücklich dazu auf, die Karte zu beantragen", so Bendig. Mehr Infos finden Interessierte unter www.ehrenamt.landkreis-harburg.de.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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