Geplanter Kiesabbau in Vierhöfen
Bodenabbau-Gegner auf Erkundungstour in Vierhöfen
ce. Vierhöfen. "Es ist eine Horrorvorstellung, dass hier Boden in Massen abgebaut werden soll!" Darin waren sich die insgesamt 40 Männer, Frauen und Kinder einig, die jetzt an einer Begehung des Geländes in Vierhöfen teilnahmen, auf dem die Firma Manzke aus Volkstorf (Landkreis Lüneburg) Kies und Sand abbauen möchte. In den nächsten drei Jahrzehnten hat das Unternehmen 30 Hektar, bis 2110 sogar 106 Hektar angepeilt (das WOCHENBLATT berichtete).
Zur Begehung eingeladen hatte die Bürgerinitiative Vierhöfen (BIVI), die gegen das Vorhaben protestiert, anlässlich des jüngsten von Manzke beim Landkreis Harburg eingereichten Abbau-Antrages.
"Der Vorschlag zum Bodenabbau in dieser Region kam vom Land Niedersachsen, da im Landkreis Harburg höhere Sand- und Kiesvorkommen herrschen als in anderen Kreisen", erklärte BIVI-Sprecher Harri Schulz zum Auftakt der Begehung.
Er führte die Teilnehmer unter anderem zu einem Quelltopf im Wald, der als Folge des in der Vergangenheit bereits bis zu 15 Meter unter dem Wasserspiegel erfolgten Boden-Nassabbaus inzwischen versiegt ist. Eine weitere Station war eine Endmoräne, die früher mal eine Zufahrt zum Abbaugebiet war und davon noch heute deutliche Spuren trägt. "Ausgebaggerte Quellen, weggebaggerte Endmoränenhügel, gerodeter Wald und durch den Bodenabbau mit Wasser vollgelaufene Keller umliegender Häuser" seien die Folgeerscheinungen des bisherigen Abbaus gewesen, mahnte BIVI-Mitglied Claus Lorenzen. Hinzu kämen die Beeinträchtigungen durch den zu erwartenden zusätzlichen Lkw-Verkehr.
Die ebenfalls zur Initiative gehörende Ulrike Aschenbrenner berichtete, dass die BIVI an einer Broschüre zum Thema "Gerechtigkeit beim Bodenabbau" arbeite. In der Broschüre plädiere man in Absprache mit anderen BIs und Kommunalverwaltungen dafür, dass neben Vierhöfen auch weitere Städte und Gemeinden im Landkreis Abbau-Areale zur Verfügung stellen.
Am Ende der etwa zweieinhalbstündigen Wanderung waren sich alle Beteiligten einig, dass der Abbau-Antrag der Firma Manzke vom Kreis Harburg abgelehnt werden müsse. "Ansonsten werden nachfolgende Generationen fragen, wie man solch ein Vergehen gegen die Natur aus Profitgier eines einzelnen Unternehmens genehmigen konnte", prognostizierte Claus Lorenzen. Harri Schulz berichtete diesbezüglich, dass der aktuelle Manzke-Antrag vom Landkreis derzeit nicht weiter bearbeitet werde, da Unterlagen vom Unternehmen nachgereicht werden müssten.
• Weitere Fotos von der Begehung unter www.kreiszeitung-wochenblatt.de.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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