Comedy-Mitveranstalter Hubert Dlawichowski verstarb mit nur 37 Jahren
"Der Sonnenschein hat die Bühne verlassen"
"Der Sonnenschein vom Bahnhof hat die Bühne des Lebens für immer verlassen“: Hubert Dlawichowski aus Gödenstorf erlag jetzt mit nur 37 Jahren beim Fitnesstraining einem Herzinfarkt – und mit berührenden Worten nahm Thomas Hoth Abschied von seinem Geschäftspartner im deutschlandweit beliebten Comedy-Kneipenbetrieb "Zum alten Bahnhof“ und früheren Lebensgefährten. Hubert - ich nenne ihn beim Vornamen, denn auch wir kannten uns sehr lange - hinterlässt seinen Lebenspartner Dawid, seine Eltern und seine Schwester.
Geboren wurde Hubert 1982 im polnischen Koszalin. In seiner Heimat machte er eine Ausbildung zum Pferdewirt, bevor er mit 17 Jahren als Austauschschüler auf den Reiterhof der Familie Strunk in Toppenstedt kam. Dort begegnete ich ihm 2001 erstmals. Hubert war so begeistert von der Heideregion, dass er kurz darauf hierher zog und den Beruf des Kochs erlernte, da seine erste Ausbildung hierzulande nicht anerkannt wurde. In der Freizeit war Hubert passionierter Reiter und hatte in der Szene einen guten Namen.
2008 lernte er Thomas Hoth kennen. Wenig später kauften beide die Gaststätte "Zum alten Bahnhof" in Gödenstorf, wo sie auch viele Jahre zusammen lebten. Bis Ende 2017 präsentierten sie dort und seit 2019 im Pensions- und Galeriebetrieb "Galerie Vierhöfen" umjubelte Comedy-Events mit renommierten Künstlern wie Lilo Wanders und Ingo Oschmann, die - so Thomas Hoth - "Hubert geradezu liebten". "Wir waren privat und beruflich ein perfekt aufeinander eingespieltes Team und verstanden uns auch ohne Worte", gedenkt Hoth des Verstorbenen. "Seine Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft, gute Laune, sein Lachen und seine Tierliebe machten Hubert aus. Und er hat für sein Leben gerne gesungen."
"Wir haben einen liebenswerten, stets hilfsbereiten, immer fröhlichen, singenden, tanzenden Freund und Kollegen verloren", trauern "Galerie"-Betreiberin Iris Erbelding und ihr Team. "Unser Hubsi hat uns seit mehr als 15 Jahren sowohl privat als auch beruflich begleitet. Er wird immer in unseren Herzen bleiben, denn niemals geht man so ganz."
Seit 2017 war Hubert auch im Café von Matina Stoffregen-Herrmann in Salzhausen beschäftigt. "Er war der Beste, der hilfsbereiteste, der zuverlässigste, der selbstloseste Freund und Mitarbeiter, den ich mir wünsche konnte", würdigt sie ihn. "Hubert hat die Herzen meiner Gäste im Sturm erobert. Er mochte und konnte anfangs nicht backen, war mir schließlich aber auch dabei eine große Hilfe. Ich werde ihn nie vergessen."
Hubert war auf der Bühne des Lebens ein herausragender Charakter. Als ich von seinem Tod erfuhr, fielen mir folgende - von mir ins Hochdeutsche übersetzte - Songzeilen der Kölschrocker BAP ein: "Wenn das Saallicht stirbt und du im Verfolger (spezieller Scheinwerfer, d. Red.) stehst und von der Bühne aus die Gesichter siehst, für die du nach Sternen greifst." Lieber Hubert, auf welcher Himmelsbühne Du jetzt auch spielen magst - all' die vielen Menschen, deren Leben Du mit Deiner Lebensfreude und Kreativität bereichert hast, blicken zu Dir auf und sind stolz, Dich gekannt zu haben.
• Die Abschiedsfeier für Hubert Dlawichowski findet am Samstag, 29. Februar, um 14 Uhr auf dem Hof Bartholdt in Lübberstedt (Lübberstedter Straße 27) statt. Die Beisetzung erfolgt später im kleinen Kreis.
Christoph Ehlermann
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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