Hitschmiede in der Heide
Dieter Hamann betreibt seit 25 Jahren Tonstudio in Toppenstedt

In seinem "totown-Studio" am Mischpult: Gitarrist, Sänger und Arrangeur Dieter Hamann | Foto: Florian Jenzen
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  • In seinem "totown-Studio" am Mischpult: Gitarrist, Sänger und Arrangeur Dieter Hamann
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ce. Toppenstedt. Ohrwürmer für Werbespots, deutschlandweit bekannte Plattrock-Hits und preisgekrönte Hörbücher - alles das wurde schon bei Dieter Hamann (65) in Toppenstedt (Landkreis Harburg) aufgenommen. Seit 25 Jahren betreibt der Gitarrist, Sänger und Arrangeur das "totown-Studio", in dessen Namen er seinen Heimatort launig verewigt hat.
Dieter Hamann ist seit knapp 50 Jahren in der Musikbranche aktiv. Ab seinem 17. Lebensjahr spielte er in Bands und Orchestern, nahm als Studiomusiker Alben auf und komponierte als "Ghostwriter" die Untermalungen für Werbeclips bekannter Bier- und Automarken. "Ich trat unter anderem mit der Goombay Dance Band, der Saragossa Band, Truck Stop und Shakin' Stevens auf", erinnert sich Hamann an Begegnungen auch mit internationalen Showgrößen. Darüber hinaus arrangierte er im Hamburger Studio seines Freundes John O’Brien-Docker Songs für die Rattles, Otto Waalkes, Udo Lindenberg und Rolf Zuckowski. Der 2017 verstorbene O'Brien-Docker war es auch, der Hamann in die Studio-Aufnahmetechniken einführte.
"Die Erstausstattung meines eigenen Studios stammte von Ex-Rattle Achim Reichel, der sein 'altes' Equipment damals entsorgen wollte, es aber dankenswerterweise mir überließ", blickt Dieter Hamann auf die "totown"-Anfänge 1995 zurück. Hamann, der im Hauptberuf als Polizist arbeitete, richtete sein Studio im Haus der Schwiegereltern ein, wo er es ausbaute und als Gewerbe anmeldete. "Ich tat dies, weil ich mich über die hohen Preise für Studiomieten ärgerte, die es jungen und motivierten Nachwuchskünstlern so gut wie unmöglich machten, die Kosten zu tragen."
Auch viele lokale Bands profitierten von der hohen Kunst der Tontechnik, die Dieter Hamann neben seinem Polizeidienst in Hamburg nach Feierabend studierte und bei den Aufnahmen im heimischen Studio perfekt beherrschte. "Highlights und Herausforderungen zugleich" waren laut Hamann die Produktionen der Hörbucher "De ole Mann un dat Meer" mit dem ehemaligen Kreis-Plattdeutschbeauftragten Herbert Timm sowie "Kasper un de Klabauterkatt" mit der mehrfach ausgezeichneten Radiomoderatorin und Platt-Autorin Susanne Bliemel für den NDR.
Bundesweit bekannt ist Dieter Hamann auch mit seiner 2007 gegründeten Band "Wattenläufer", die schon dreimal in Folge erste Preise beim "Deutschen Rock & Pop Preis" in den Sonderkategorien "Pop" und "Mundart" abräumte. "In diesem Jahr hat uns die Jury ebenfalls unter den ersten drei Platzierten nominiert", blickt Hamann mit Spannung auf die Mitte Dezember anstehende Preisverleihung im nordrhein-westfälischen Siegen. "Der sonst übliche Wettkampf auf der Bühne gegen weitere Mitbewerber fällt diesmal aufgrund der Corona-Pandemie allerdings aus."
"Corona hat uns als Band hart getroffen", bedauert er angesichts der Tatsache, dass sämtliche für 2020 vereinbarten Auftritte zwangsläufig abgesagt wurden. "Wir konnten lediglich einen Streaming-Auftritt in Buchholz verwirklichen, von dem ein Zusammenschnitt auf unserer Internetseite zu finden ist."
Auch wenn Dieter Hamann kürzlich als Erster Polizeihauptkommissar im Hamburger Innenministerium in den beruflichen Ruhestand versetzt wurde, denkt er musikalisch noch lange nicht ans Aufhören: "Wir gehören auf die Bühne und sehnen das neue Jahr herbei in der Hoffnung auf Pandemie-Lockerungen." Bis es so weit ist, arbeiten die "Wattenläufer", die schon den "Wham"-Weihnachtsklassiker "Last Christmas" erfolgreich als "Letzte Wiehnacht" coverten, an einer neuen CD. "Unsere Fans dürfen sich wieder auf eigene Songs, aber auch auf bekannte Rockhits anderer Bands freuen", verspricht Hamann.

In seinem "totown-Studio" am Mischpult: Gitarrist, Sänger und Arrangeur Dieter Hamann | Foto: Florian Jenzen
Hoher Besuch im Tonstudio: Für die Radiosendung "Wi snackt platt" sprach NDR-Reporterin Kirsten Ranf 2019 mit Dieter Hamann (v. li.) und seinen "Wattenläufer"-Mitstreitern Hans-Ulrich Schröder, Klaus Winzer und (hi.) Florian Jenzen | Foto: ce
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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