Noch engere Kooperation ist das Ziel
Kirchengemeinden Salzhausen und Raven sollen fusionieren
Der Gesamtvorstand der Gesamtkirchengemeinde Salzhausen-Raven und die jeweiligen Ortsvorstände wollen weiter zusammenwachsen. Ab 1. Januar nächsten Jahres soll aus der Gesamtkirchengemeinde mit zwei rechtlich eigenständigen Gemeinden die fusionierte Kirchengemeinde Salzhausen-Raven werden. Das haben jetzt die Vorstände der Gesamtkirchengemeinde und des Kirchenkreises Winsen einstimmig entschieden. Das Landeskirchenamt und das Land Niedersachsen müssen dem Votum noch zustimmen.
2018 waren die evangelisch-lutherische Salzhäuser St.-Johannis-Kirchengemeinde und die benachbarte evangelisch-lutherische St.-Martins-Gemeinde in Raven die ersten im Kirchenkreis Winsen, die eine Kooperation eingingen, um zukunftsfähig zu bleiben. Der Gesamtkirchengemeinde hören derzeit 5.735 Mitglieder an.
Als Beweggründe der intensiveren Zusammenarbeit wurden seinerzeit sinkende Kirchensteuereinnahmen und die zunehmenden Kirchenaustritte genannt. Diese Faktoren waren auch mit ausschlaggebend für die aktuellen Fusionspläne der Gesamtkirchengemeinde, die damit zudem eine Verschlankung der Verwaltung erreichen und der zurückgehenden Zahl der Pastoren-Anwärter Rechnung tragen wollen. "Wir haben in den vergangenen fünf Jahren ein harmonisches Miteinander gepflegt, müssen aber gleichwohl auf die aktuellen Entwicklungen reagieren", erklärte Pastorin Alexandra Powalowski jetzt bei einer Gemeindeversammlung, auf der das Vorhaben zahlreichen interessierten Bürgern vorgestellt wurde.
"Das Konstrukt der Gesamtkirchengemeinde ist leider noch nicht ausgereift. So gibt es zuweilen Unklarheiten über die Zuständigkeiten von Kirchengremien, etwa bei Grundstücksangelegenheiten", betonte Grit Rudolphi vom Ortskirchenvorstand Raven. Man wolle diese Verwaltungsform aufgeben, weil sie nicht wie erhofft funktioniere.
Nach der Fusion - so Rudolphi weiter - würde es die Ortskirchengemeinden nicht mehr geben. Die Kirchenstiftungen von Salzhausen und Raven blieben jedoch weiterhin für sich bestehen, auch weil das dafür gegebene Geld zweckgebunden sei. Die jeweiligen Kirchenortsvorstände seien auch künftig zuständig für die Arbeit der Stiftungen und die Verwaltung der Friedhöfe in ihrem Gebiet. Zudem würden sie über die Verwendung des freiwilligen Kirchengeldes entscheiden.
Katharina Krieger vom Salzhäuser Ortskirchenvorstand unterstrich, dass die Weichen für die Fusion der Kirchengemeinden bereits jetzt gestellt werden müssten, da im März 2024 die nächsten Kirchenvorstandswahlen stattfinden. Dabei solle es erstmals grundsätzlich keine Wahllokale mehr geben (bei Bedarf können Kirchengemeinden diese jedoch einrichten), sondern eine landesweite Stimmabgabe per Brief und Internet. Die neuen Vorstandskandidaten aus dem Raum Salzhausen und Raven würden etwa im Dezember vorgestellt. "Als Novum kann man sich bereits ab 16 Jahren in den Kirchenvorstand wählen lassen, und auch Ehepaare dürfen sich zur Wahl stellen", kündigte Katharina Krieger an.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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