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Kreativität als Therapie: Vogelfutter-Silos aus HiPsy-Werkstatt für psychisch Kranke erfreuen sich großer Beliebtheit

Mit selbst gebauten Futtersilos: Werkstattleiter Till Stezler (li.), Mitarbeiterin Jeanette Hanert (re.) sowie die Teilnehmer Monika, Matthias, David und Rudolf
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ce. Putensen. "Holz ist nur so lebendig, wie wir damit umgehen" - so lautet die Philosophie, mit der die gemeinnützige HiPsy (Hilfe für psychisch kranke Menschen) GmbH ihre Holzwerkstatt in Putensen bei Salzhausen betreibt. HiPsy ist seit über 40 Jahren im Rahmen der sozialpsychiatrischen Dienste im Landkreis Harburg aktiv. Die Werkstatt will Gehandicapte wieder ins Arbeitsleben integrieren. Derzeit werden dort fleißig Vogelfutter-Silos gebaut, die sich bei den Käufern großer Beliebtheit erfreuen.
Mit dem Akkuschrauber und viel Spaß bei der Sache ist Matthias (46). "Hier kann ich ordentlich arbeiten und sehen, was ich am Ende des Tages geschafft habe", freut er sich. Angeleitet werden Matthias und die übrigen Teilnehmer von Kunsttherapeut und Tischler Till Stetzler (50) und Mitarbeiterin Jeanette Hanert, einer Tischlerin mit Zusatzausbildung. "Unser Ziel ist es, die Belastbarkeit der Teilnehmer auszuweiten, handwerklichen Fähigkeiten zu verbessern und sozialen Kompetenzen zu stärken. Und das funktioniert recht gut", freut sich Till Stetzler.
Bereits seit 2005 in der Werkstatt dabei und damit "dienstältester" Teilnehmer ist Rudolf (34). "Die Arbeit lenkt mich etwas von meiner Erkrankung und anderen Problemen ab, und ich bekomme dadurch eine bessere Tagesstruktur", sagt Rudolf, während er eines der Futtersilos aus Lärchenholz mit farbigem Öl bemalt.
Die Werkstatt ist - ganz nach den individuellen Fähigkeiten - aufgeteilt in einen tagesstrukturierenden Betrieb, in dem die Teilnehmer werktags drei Stunden arbeiten, und in eine Werkstatt für behinderte Menschen mit 35-Stunden-Woche. In beiden Bereichen arbeiten derzeit jeweils neun Männer und Frauen im Alter zwischen 25 und 53 Jahren. Sie fertigen auch Igelhäuser, Fledermauskästen und Gartenstühle. "Bei uns sind chronisch Depressive ebenso tätig wie Menschen mit Persönlichkeitsstörung oder Borderline-Syndrom. Durch die Arbeit wird für sie eine Stabilität im Alltag erreicht und sie bedeutet auch ein soziales Training", sagt Till Stetzler.
Stetzler ist seit 23 Jahren bei HiPsy beschäftigt. Mit der Leitung einer Malgruppe, die es noch heute gibt, fing er an. "Bei der Arbeit mit Behinderten und im Handwerk gibt es ständig Entwicklungen und Veränderungen. Das macht den Job für mich spannend", so der Therapeut.
- Die Futtersilos sind für 20 Euro im HiPsy-Hofladen in Putensen (Amelinghäuser Straße 2, geöffnet montags bis freitags von 9.30 bis 16.30 Uhr) sowie bei den Kiebitzmärkten im Landkreis erhältlich.
- In der Holzwerkstatt sind noch Plätze für psychisch Erkrankte frei. Infos unter Tel. 04172 - 988948.

Mit selbst gebauten Futtersilos: Werkstattleiter Till Stezler (li.), Mitarbeiterin Jeanette Hanert (re.) sowie die Teilnehmer Monika, Matthias, David und Rudolf
"Hier sehe ich, was ich am Ende des Tages geschafft habe": Teilnehmer Matthias mit Futtersilo und Akkuschrauber
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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