Zertifizierung in Gold
Kultusministerium zeichnet Salzhäuser Schülerfirma "FairSalzen" aus
Verantwortung für eine nachhaltigkeitsorientierte Gestaltung des Schullebens übernehmen - mit diesem Anspruch betreibt die Schülergenossenschaft „FairSalzen“ des Gymnasiums Salzhausen (Landkreis Harburg) seit über zehn Jahren einen mit fairen, nachhaltigen und möglichst regionalen Produkten befüllten Snackautomaten in der Cafeteria der Schule. Für dieses Engagement wurde die Arbeitsgemeinschaft schon oft ausgezeichnet - und erhielt jetzt mit der Zertifizierung in Gold durch das Niedersächsische Kultusministerium den höchsten Qualitätsstandard, den man als Schülerfirma erreichen kann. Die Auszeichnung fand im Rahmen eines Festaktes mit vielen Gästen und Musik der Schülerband statt.
„Für mich seid ihr das Salz in der Suppe", lobte Thomas Castens vom Kultusministerium Hannover den großartigen Einsatz der "FairSalzener". Gemeinsam mit seinem Kollegen Marius Laurich überreichte Castens die Zertifizierungsurkunde an Anouk Buchfink, Kjell Nielsen und Finja Perkun von "FairSalzen". Das Trio nahm die Urkunde stellvertretend für alle AG-Teilnehmer entgegen.
Verzahnung von Geschäftstätigkeit und Schulalltag
„Immer wenn ich das Projekt Umweltschule vorstelle, ziehe ich euch als Beispiel heran“, gratulierte auch Sonja Kühn-Benthack (Bereich Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa des Landesschulamtes Lüneburg). Sie sehe die Leistung von "FairSalzen" besonders in der Verzahnung der Geschäftstätigkeit und verschiedener Projekte mit Unterricht und Schulalltag. „An euch sieht man, was Nachhaltigkeit ist: Dinge besser zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen. Das bereitet auf das Berufsleben vor.“
Das Land Niedersachsen unterstützt Schülerfirmen seit vielen Jahren dabei, eigene Geschäftsideen zu entwickeln und unter den realen Marktbedingungen umzusetzen. Die Schülergenossenschaft könne stolz sein, denn „pro Jahr schaffen kaum 20 Schulen, die Bedingungen für eine Goldzertifizierung zu erfüllen“, betonte Thomas Castens. „Ihr macht das nicht nur für euch, sondern auch im Gedanken an die internationale Solidarität und Nachhaltigkeit“, hob er hervor. Einen besonderen Dank richtete er an die Lehrerinnen Anne-Kathrin Dierschke und Kathrin Dräger, die "FairSalzen" seit der Gründung "mit sehr viel Herzblut betreuen".
„Der Einsatz für umweltbezogene Themen, Ideenvielfalt und kreative Projekte, für die sich unsere 'FairSalzener' einsetzen, ist für alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule ein Gewinn“, betonte Schulleiterin Dorit von Hoerschelmann.
Das Kerngeschäft der Schülergenossenschaft ist der Verkauf von Produkten für den „kleinen Hunger“, die fair, regional oder nachhaltig gehandelt bzw. produziert sind. Derzeit betreuen bis zu 15 Schüler des fünften bis zehnten Jahrgangs den Automaten in der Cafeteria weitgehend selbstständig, indem fehlende Waren bestellt, aufgefüllt und abgerechnet werden. Dazu gehören auch die Buchhaltung und das Erstellen von Geschäftsberichten. Die Arbeitsgemeinschaft muss für ihr Handeln gegenüber Genossenschaftsmitgliedern und Aufsichtsrat Rechenschaft ablegen. Erwirtschaftete Gewinne dürfen nur mit Methoden des nachhaltigen Wirtschaftens erzielt werden.
Schülerfirma unterstützt auch Waisenheim
Besondere Anerkennung verdient laut dem Kultusministerium die kontinuierliche Evaluation des Sortiments vor dem Hintergrund der Herstellungsbedingungen. Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt besteht in der jahrzehntelangen Unterstützung des Waisenheims „Watoto Wetu Tanzania“, die dem Gymnasium bereits die Auszeichnung als „Fairtrade-Botschafter“ und mehrfach als „Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa“ einbrachte.
Eine weitere Erfolgssäule ist der hauseigene Cateringservice für zahlreiche größere und kleinere Schulveranstaltungen. „'FairSalzen' mit all ihren Arbeitsbereichen ist gelebte Nachhaltigkeit. Die teilweise sehr jungen Schülerinnen und Schüler, die all diese Projekte planen und umsetzen, erfahren hier eine hohe Selbstwirksamkeit. Dies macht ihnen Mut und motiviert sie ungemein, sich einzumischen und das Leben der Gesellschaft außerhalb des Schutzraums Schule aktiv mitzugestalten“, so Anne Dierschke und Kathrin Dräger.
Beim Festakt im Gymnasium anwesend waren auch Frank Corleis (Landeskoordinator für nachhaltige Schülerfirmen), Salzhausens Bürgermeisterin Bianca Tacke, Ulrich Emcke (Samtgemeinde Salzhausen), Hans-Peter Weseloh (geschäftsführender Gesellschafter der Catering-Firma Gast und Projektpartner) und Andreas Bakenhus,der im Schulelternrat und im Aufsichtsrat von "FairSalzen" sitzt.
Mehr Informationen über Schülerfirmen gibt es unter www.rlsb.de oder www.bildungsportal-niedersachsen.de.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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