Schafherde als Landschaftspfleger
Naturschutzprojekt des Landkreises Harburg läuft bei Wulfsen
ce. Wulfsen. Die Magerrasenflächen auf dem Langenberg bei Wulfsen sind ein wichtiges Refugium für Schmetterlinge, Bienen, Vögel und Reptilien. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat die Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg ein Naturschutzprojekt initiiert. Bereits 2020 fanden Pflegearbeiten statt, bei denen Bäume, die zu dicht standen, gefällt wurden und Besenginster entnommen wurde. Jetzt hält eine Schafherde unter der Leitung von Schäferin Nicole Benning als tierischer Landschaftspfleger die nachwachsenden Bäume und Büsche dauerhaft in Schach.
Der Langenberg hat eine bewegte Geschichte: Auf der markanten Anhöhe zwischen Wulfsen und Pattensen legten die Menschen in der Bronzezeit Grabhügel an. Sechs der auffälligen Erhebungen sind heute noch sichtbar. Doch fast wäre die Fläche vor gut 50 Jahren in dieser Form verloren gewesen: Nach jahrhundertelanger Nutzung als Heide und Ackerland sollten sie in den 1960er-Jahren einer Ferienhaussiedlung weichen. Die Flächen wurden sogar schon kleinteilig parzelliert und an dutzende Privatpersonen verkauft, die ihren Traum vom Wochenendhaus verwirklichen wollten. Der Langenberg hätte damit für immer sein Erscheinungsbild verloren. Diese Planung scheiterte jedoch. Es waren wohl gerade die komplexen Eigentumsverhältnisse, die den Langenberg gerettet haben. Großflächig intensive Landwirtschaft war nicht mehr möglich, und viele Besitzer verloren ihr Interesse an den Flächen. Die Natur eroberte sich die Anhöhe zurück, und auf den sehr nährstoffarmen Sandböden entwickelte sich ausgedehnter Magerrasen.
Diese sonnenverwöhnten bunten Blütenmeere sind ein Paradies für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und zahllose andere Insektenarten, aber auch für Vögel und Reptilien. Im Laufe der Jahre überwucherten Büsche und Bäume den Magerrasen jedoch zunehmend.
Die Naturschutzbehörde rief daher 2020 das "Langenberg-Projekt“ ins Leben, das den Erhalt des Areals als Lebensraum für Flora und Fauna zum Ziel hat. Gemeinsam mit großzügigen und naturbegeisterten Wulfsenern, die ihre Flächen zur Verfügung stellten, gelang es bereits im ersten Jahr, zentrale Bereiche des Magerrasens von dichtem Gehölzbewuchs zu befreien. Auch als beliebter Naherholungsraum für die Menschen aus der Region bleibt das Gebiet erhalten.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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