Kulturstätte statt Moschee in Salzhausen
Salzhäuser Geschäftsmann vermietet Ladenflächen an Integrations-Verein
ce. Salzhausen. "Es stimmt, dass ich ehemalige Ladenflächen von mir vermietet habe. Es stimmt aber nicht, dass dort bald eine Moschee steht." Das sagt der Salzhäuser Geschäftsmann Ernst-Hinrich Hornbostel und will damit im Dorf kursierende Gerüchte aus dem Weg räumen. "Hier soll eine Kultur- und Begegnungsstätte für Syrer, Iraker und andere Zugewanderte entstehen", stellt er klar.
Ausländische Bürger, die dem Verein "Freundeskreis für Toleranz und Integration in Salzhausen" angehören, hätten sich auf der Suche nach Versammlungsräumen an ihn gewandt, so Hornbostel. Ihre eigenen Wohnungen seien - auch vor dem Hintergrund der einzuhaltenden Corona-Regeln - für größere Treffen zu klein. Daraufhin vermietete Ernst-Hinrich Hornbostel zwei rund 45 bzw. 70 Quadratmeter große, leerstehende Geschäftsräume, die zuvor unter anderem als Angelzubehör-Laden genutzt worden waren, an den Verein. "Mit dem damit verbundenen Nutzungsänderungs-Antrag, der für die Räume bei der Gemeinde gestellt werden muss, hat der Verein einen Architekten beauftragt", erklärt Hornbostel.
Zum Vorstand des Vereins gehören unter anderem Vorsitzender Ziad Albari, dessen Stellvertreterin Maha Schames, Kulturbeauftragter Omran Sukkar und Schiedsmann Dr. jur. Josef Adra. "Wir möchten in unserem neuen Treffpunkt einerseits Beratungen, Seelsorge und kulturelle Aktivitäten für Ausländer anbieten, uns aber auch - sobald die Corona-Bedingungen es zulassen - der Öffentlichkeit präsentieren", kündigt Ziad Albari gegenüber dem WOCHENBLATT an. Eine Moschee, in der Muslime gemeinsam islamische Gebetsriten pflegen, werde es in Salzhausen "nicht geben".
"Es ist sehr schön, dass die Räume wieder gut genutzt werden und dass unsere ausländischen Mitbürger sich auf diese Weise an zentraler Stelle im Ort noch stärker ins Dorfleben integrieren möchten", freut sich Ernst-Hinrich Hornbostel.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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