Medienprävention von Jugendzentrum und Polizei
Salzhäuser Schüler informierten sich über Gefahren der Smartphone-Nutzung
ce. Salzhausen. "Es gibt eine Grenze von Spaß!" lautete das Motto einer Medienpräventions-Aktion, bei der Salzhäuser Gymnasiasten jetzt viel über die Gefahren der Smartphone-Nutzung lernten. Sozialarbeiterin Lea Tewes und Sozialpädagoge Andreas Brammer vom örtlichen Jugendzentrum sowie Lydia Freienberg, Kriminalhauptkommissarin und Beauftragte für Jugendsachen bei der Polizeiinspektion Harburg, schulten die Siebtklässler vier Tage lang. Der Fokus lag dabei auf internetfähigen Smartphones mit allen bekannten, aber auch unbekannten Risiken und Nebenwirkungen.
Egal, ob "Snapchat“, "Instagram“, "WhatsApp“, "Signal“, "Facebook“, "TikTok“, "YouTube“ oder der Livestream "Twitch“ - die Jugendlichen zeigten sich medientechnisch gut aufgestellt und konnten mit den zahllosen Begriffen aus dem Social-Media-Bereich etwas anfangen. Schnell wurde deutlich: Ohne Handy läuft nichts mehr im Alltag. Bei der Abfrage medialer Nutzungsgewohnheiten kamen aber auch problematische Erfahrungen mit "WhatsApp" & Co. zur Sprache.
"Als Beauftragte für Jugendsachen sehe ich meine Hauptaufgabe darin, Kinder und Jugendliche davor zu schützen, eine Straftat zu begehen und gleichzeitig Opfer von Straftaten zu werden“, erklärte Lydia Freienberg, die zu verschiedenen Themen an Schulen Aufklärung betreibt. Einerseits gebe es eindeutig sexistische, rassistische oder gewaltverherrlichende Vorkommnisse, die von polizeilichem Interesse seien und strafrechtlich verfolgt würden. Aber es gebe auch eine Grauzone, und so sei es gerade für die Jugendlichen schwierig, zu beurteilen, ab wann beispielsweise das Weiterleiten eines Stickers strafbar sei. Viele Heranwachsende wüssten nicht, dass man sich etwa bei der Weiterleitung bestimmter Inhalte strafbar mache. Für diesen Fall rät Freienberg: "Im Zweifel lieber überlegen, ob die Aktion tatsächlich witzig ist!“
Wie aber reagiert man, wenn man etwa mit anzüglichen Bildern oder übler Nachrede im Chat konfrontiert wird? Anhand fiktiver Fallbeispiele wurden unterschiedliche Situationen intensiv besprochen. "Auf jeden Fall ist es enorm wichtig, sich bei Eltern, Lehrkräften oder bei uns im Jugendzentrum Unterstützung zu holen und keinesfalls zu schweigen“, empfahl Lea Tewes. "Wir stehen als Ansprechpartner für persönliche Fragen und Probleme immer zur Verfügung und unterliegen der Schweigepflicht. Zudem ist das Jugendzentrum mit zahlreichen Aktivitäten Anlaufstelle und Treffpunkt für persönlichen Austausch“, ergänzte Andreas Brammer.
Um das Thema Medienprävention weiter aktiv zu kommunizieren, werden am Gymnasium derzeit so genannte „#Webcoaches“ unter der Projektleitung von Silke Scheiderer von der Winsener Reso-Fabrik gemeinsam mit Andreas Brammer, Lea Tewes und Lydia Freienberg ausgebildet. Die so trainierten Schüler ab dem achten Jahrgang sollen künftig einen Teil der Aufklärungsarbeit zur Mediennutzung in einer AG übernehmen. Betreut werden sie von den Lehrern Katharina Denker, Ute Jacobi und Martin Jessen. Geplant ist zudem ab diesem Monat eine Kooperation mit der Oberschule Salzhausen.
"Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass die Probleme bezüglich der Mediennutzung nicht kleiner geworden sind“, so Lydia Freienberg. Aus diesem Grund arbeite sie gerade an einer "online-Prävention“ zu diesem Thema für die fünften bis siebten Jahrgänge.
- Ratsuchende können sich wenden an die Polizeiinspektion Harburg (E-Mail lydia.freienberg@polizei.niedersachsen.de) oder an das Jugendzentrum Salzhausen (a.brammer@reso-fabrik.de und l.tewes@reso-fabrik.de).
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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