Nachruf
Salzhäuser Schützen-Urgestein Wilhelm Meinberg verstarb mit 88 Jahren
Große Trauer in der Gemeinde Salzhausen um einen ihrer prägendsten Köpfe: Wilhelm Meinberg, der sich in verschiedenen Institutionen engagierte, verstarb jetzt mit 88 Jahren. Von einem schweren Sturz im April hatte er sich nicht mehr erholt. Er hinterlässt Ehefrau Hildegard, drei erwachsene Kinder, fünf Enkel und drei Urenkel.
Geboren wurde Wilhelm Meinberg 1935 in Perwenitz in Brandenburg als Sohn eines Gutsverwalters. Im letzten Kriegsjahr 1945 floh die Familie über Lüneburg, wo Meinbergs Großeltern lebten, nach Salzhausen. Meinbergs Großvater hatte 1897 das Krankenhaus in Salzhausen mit gegründet. Hieran erinnerte auch der Salzhäuser Pastor Martin Alex bei der Beerdigung von Wilhelm Meinberg vor über 150 Trauergästen. Seine "offene und kontaktfreudige Art und die starken familiären Wurzeln" hätten Meinberg nach der Flucht geholfen, in der "neuen Heimat Salzhausen schnell Anschluss zu finden".
"Anschluss" fand der als "liebenswürdig und geradlinig" überall geschätzte Wilhelm Meinberg in der Heideregion in vielerlei Hinsicht. Im Winter 1955/56 lernte er in der Bahn von Salzhausen nach Winsen Hildegard Ewigleben kennen. Aus der Freundschaft wurde bald Liebe, und 1958 heiratete das Paar. Ein Jahr zuvor hatten beide in Salzhausen ein Milchgeschäft eröffnet. Dieses bauten die Meinbergs neun Jahre später zu einem Lebensmittelmarkt aus, den sie fast ein Vierteljahrhundert lang führten. Nach der Aufgabe des Marktes arbeitete Wilhelm Meinberg bis zu seinem Ruhestand noch 15 Jahre in verschiedenen Betrieben als Auslieferungsfahrer, Verkäufer und Lagerist.
Ehrenamtlich engagierte sich Wilhelm Meinberg über 60 Jahre in der Salzhäuser Feuerwehr, viele Jahrzehnte lang im "Rentnerteam" des Vereins "Salzhausen e.V. - Kultur - Heimat - Leben", im Kegelklub und insbesondere in der Schützenkompanie Salzhausen. Dort trat er 1955 ein, war von 1966 bis 1969 Fähnrich und trug anschließend bis 2002 als Oberfähnrich die Fahne des Schützenvereins bei Festen und Umzügen. Ab 2002 bis zu diesem Jahr gehörte Meinberg als Ehren-Oberfähnrich dem Ehrenvorstand der Kompanie an, deren König er 1970 war. "Wilhelm war einer derjenigen, ohne die unser traditionelles Montagsschießen nicht vorstellbar gewesen wäre. Zudem organisierte er unter anderem, welche Abordnungen von uns zu Schützenfesten befreundeter Vereine fuhren, und er war viele Jahre Referent für Kreismeisterschaften im Luftgewehrschießen im Schützenband Nordheide und Elbmarsch", würdigt Salzhausens Schützenoberst Hans-Peter Kröger gegenüber dem WOCHENBLATT das Engagement des Verstorbenen. Für seinen herausragenden Einsatz bei den Schützen erhielt Wilhelm Meinberg zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Verdienstorden der Salzhäuser Kompanie, die silberne Verdienstnadel des Schützenverbandes Nordheide und Elbmarsch, die goldene Ehrennadel und das Ehrenkreuz in Bronze des Landesverbandes Hamburg sowie die Ehrennadel in Gold und das Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen Schützenbundes.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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