Ausnahme-Schwimmerin mit Vorbildcharakter

Swenja Peick schafft bei Schwimm-Event stolze elf Kilometer

Nahezu täglich wird in den Medien von Menschen berichtet, die beim Baden in Seen oder im Meer zu ertrinken drohen oder tatsächlich zu Tode kommen, weil sie kaum oder gar nicht schwimmen können. "Es ist enorm wichtig, dass man schwimmen und sich damit aus eigener Kraft über Wasser halten kann", appelliert Swenja Peick (22) aus dem Heidedorf Salzhausen (Landkreis Harburg). Erst kürzlich hat sie selbst gezeigt, mit wie viel Leidenschaft sie diese Sportart betreibt: Beim Sponsoren-Schwimmevent "Nasse Nacht" im Waldbad ihres Heimatortes schaffte sie stolze elf Kilometer und gehörte zu den besten Teilnehmern. 

"Schon mit fünf Jahren wollte ich unbedingt Schwimmen lernen im Seepferdchen-Kursus im Waldbad. Das war aber erst ab sechs Jahren möglich. Also schauten sich meine Eltern nach einer Alternative um, und kurz darauf bekam ich ganz in der Nähe im Garlstorfer Naturbad Privatunterricht", erinnert sich Swenja Peick gegenüber dem WOCHENBLATT. Sobald sie alt genug war, holte sie sich danach ihre Schwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold. "Ich habe das Schwimmen von Abzeichen zu Abzeichen nie als Stress empfunden, es macht mir einfach Spaß."

2020 absolvierte Swenja Peick die Ausbildung zur Rettungsschwimmerin in Salzhausen und unterstützte zwei Jahre das Waldbad-Team. Nach dem Abitur nahm sie in Italien erfolgreich an einem Tauchkursus teil. 

Zurück in der Heimat, wollte die sympathische Ausnahme-Wassersportlerin neben Brustschwimmen unbedingt Kraulen lernen: "Dann hat man mehr Tempo drauf." Unterrichtet wurde sie von Waldbad-Mitarbeiterin Martina Sonnenwald. "Swenja zeichnete sich als wissbegierig, sehr lernfähig und absolut diszipliniert aus, setzte meine Erklärungen 1:1 um und trainierte sehr ehrgeizig", ist sie noch heute beeindruckt. "Als Swenja ihre ersten 25 Meter gekrault ist, war sie super glücklich. Dann kamen die 50-Meter-Krauletappe und schließlich mehrere hundert Meter, die sie auf diese Art schwimmen konnte." Umso stolzer war Martina Sonnenwald, als ihre ehemalige Schwimm-Schülerin jetzt bei der "Nassen Nacht" so erfolgreich kraulte. 

Bei der "Nassen Nacht" schwamm Swenja Peick ihre elf Kilometer von 22 Uhr abends bis um 5 Uhr morgens in vier Etappen. "Ursprünglich hatte ich gar nicht vor, so eine lange Strecke durchzuziehen. Aber dann hat mich wieder der Ehrgeiz gepackt. Zwischendurch habe ich kleine Pausen gemacht, Müsli-Riegel gegessen und heiß geduscht, um fit zu bleiben", erzählt sie. "Hinterher hatte ich ein, zwei Tage leichten Muskelkater in den Armen. Ich hätte aber gedacht, dass es deutlich anstrengender ist."

Derzeit studiert Swenja Peick im zweiten von elf Semestern Tiermedizin in Hannover, wo sie Schwimmen weiter als Hobby betreibt. „Das Studium hat erstmal Priorität. Ich würde aber nicht ausschließen, dass ich irgendwann meinen Rettungsschwimmer-Schein nochmal auffrische. Je mehr Leute anderen Menschen im Wasser im Ernstfall helfen können, desto besser.“