Auch Cybergrooming bleibt ein Thema
#Webcoaches-Projekt soll an Schulen weiter intensiviert werden
Internet und Social Media erleichtert die Kommunikation, doch die Risiken blenden gerade Jugendliche gern aus. Hilfe finden sie bei den #Webcoaches, die an verschiedenen Schulen im Landkreis Harburg ihren Mitschülern in der digitalen Welt zur Seite stehen. Sie wissen auch bei Krisen, wann die Jugendlichen Erwachsene einbeziehen müssen und wo sie weitere Unterstützung bekommen. Zahlreiche #Webcoaches-Betreuer kam jetzt in Hittfeld zu einem Netzwerktreffen zusammen, um die Initiative, die im Landkreis inzwischen etwa an der Hälfte der weiterführenden Schulen umgesetzt wird, weiter voranzubringen.
Sozialarbeiter aus Jugendhilfe und Schule, Lehrer und Präventionsfachkräfte der Polizei erarbeiteten einen Tag lang, wie die Qualität auch bei einem größer werdenden Projekt gesichert werden kann und wie man den unterschiedlichen Strukturen an den Schulen gerecht wird.
Beim Thema Cybergrooming beschäftigten sich die Teilnehmer mit effektiven Strategien, wenn Erwachsene sich in sexueller Absicht Kindern im digitalen Raum nähern. Außerdem ging es um die ungefragte Weitergabe von problematischen oder sogar strafbaren Inhalten unter Gleichaltrigen.
Silke Scheiderer, Sozialpädagogin bei der Winsener Reso-Fabrik e.V., betreut und koordiniert das #Webcoaches-Projekt seit dessen Start 2014 und zog eine positive Bilanz des Netzwerktreffens. Sie zeigte sich zufrieden, dass sich die Betreuer aus den verschiedensten Berufen gemeinsam so intensiv austauschten. „Das verleiht dem Projekt tragfähige Strukturen“, so Scheiderer.
Lydia Freienberg, Beauftragte für Jugendsachen bei der Polizeiinspektion Harburg, hob hervor, dass sich alle #Webcoaches und deren Betreuer auch in der Pandemie-Zeit ohne direkten persönlichen Kontakt engagiert hätten und wachsam gewesen seien.
Das Team der Kreisjugendpflege freut sich auf die nächsten Veranstaltungen im kommenden Jahr, die wie das Treffen vom Landesprogramm „Startklar in die Zukunft“ gefördert werden sollen.
Im Landkreis Harburg können sich Schüler der siebten und achten Klassen seit 2014 zum #Webcoach ausbilden lassen. Geschult werden sie von Silke Scheiderer und Lydia Freienberg. Eingebunden sind Fachkräfte aus der Schulsozialarbeit oder dem Lehrkollegium für die alltägliche Begleitung der Coaches sowie sozialpädagogische Fachkräfte aus Jugend- und Jugendsozialarbeit. Die Ausbildung wird durch die Kreisjugendpflege auch finanziell unterstützt. Nach ihrer Ausbildung beraten die #Webcoaches ihre Mitschüler auf Augenhöhe und vertraulich zu Themen wie Cybermobbing, Privatsphäre im Netz, soziale Netzwerke und Kriminalität im Netz. Sie gehen regelmäßig in die Klassen und bieten in Sprechstunden in den Pausen auch Einzelberatungen. Seit 2018 vernetzen sich #Webcoaches schulübergreifend.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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