Zum Tode von Weltstar Hardy Krüger
WOCHENBLATT-Redakteur erinnert sich an unvergessliches Treffen mit Hardy Krüger
ce. Salzhausen. "Glückspilz" könnte auf seinem Grabstein stehen, hat Kino-Ikone ("Hatari!", "Einer kam durch", "Der Flug des Phoenix") und Schriftsteller Hardy Krüger, der unter anderem als Jugendlicher den Zweiten Weltkrieg überlebte, einmal einem Journalisten anvertraut. Jetzt starb Krüger mit 93 Jahren in seiner Wahlheimat Kalifornien, wo er mit Ehefrau Anita lebte. Als "Glückspilz" sah sich auch WOCHENBLATT-Redakteur Christoph Ehlermann, der Hardy Krüger interviewen durfte, als dieser 2010 bei einer Lesung in Salzhausen (Landkreis Harburg) seinen Roman "tango africano" vorstellte. Anlässlich von Krügers Tod erinnert sich Ehlermann an diese Begegnung:
"Es war ein Gänsehaut-Moment! Hardy Krüger hatte mit Hollywood-Legenden wie John Wayne und James Stewart Kino-Klassiker gedreht, war selbst ein Weltstar - und sprach nun mit mir an der Bar eines Hotels im kleinen Heideort Salzhausen! Kein bisschen abgehoben, sondern vollkommen allürenfrei, an seinem Gegenüber interessiert und charmant. Auf die Frage an den damals 82-jährigen Charakterdarsteller und Autor, was ihn antreibe, erklärte Krüger, nach dem nur knapp überlebten Krieg habe er "einen umso größeren Lebenshunger und eine unheimliche Neugier" besessen. Stolz war er auf sein Großes Bundesverdienstkreuz sowie auf die Auszeichnung zum Ritter der französischen Ehrenlegion, da diese Ehre unter deutschen Schauspielern nur noch Marlene Dietrich (1901 - 1992) zuteil geworden war.
Kein Blatt vor den Mund nahm Hardy Krüger beim Thema Neonazis: "Ich finde es widerwärtig, dass es Menschen gibt, die diese Nachfolge-Verbrecher in Landesparlamente wählen."
Am Ende dieses für mich unvergesslichen Abends signierte Krüger nach der Lesung seine Bücher für die Fans und nahm sich Zeit für einen Klönschnack mit dem Publikum: "Ich blicke den Menschen gerne in die Augen und sehe, was in ihrer Seele vorgeht."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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