Gut besuchter Infoabend
BI "Gegenwind-Westergellersen" gab Einblicke in Windpark-Pläne
„Wir sind nicht gegen erneuerbare Energien, sondern gegen das Wie und Wo“: Das betonte Jürgen Wienecke, einer von acht Initiatoren der Bürgerinitiative "Gegenwind-Westergellersen", kürzlich zum Auftakt eines Infoabends im örtlichen Veranstaltungszentrum Lehmschün. Der Einladung waren rund 250 Bürger gefolgt.
„Wir wollen die momentanen Planungen der Gemeinde zu einem Windpark zwischen Luhmühlen und Vierhöfen für alle transparent machen“, so Jürgen Wienecke weiter. Mit einem gut strukturierter Vortrag gelang es den BI-Mitstreitern, die Anwesenden "ins Boot zu holen“. Geplant sind demnach elf Windkraftanlagen an der Grenze zu Vierhöfen, nämlich sechs im Landkreis Lüneburg und fünf auf Seiten des Kreises Harburg.
Die Fläche für die Windräder wurde offensichtlich erst kurzfristig in das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP aufgenommen). Bis 2023 war sie aufgrund von Natur- und Tierschutz, Tourismus und Reitsport explizit ausgeschlossen. Einen großen Beitrag dazu geleistet hatte seinerzeit der damalige Geschäftsführer des Ausbildungszentrums Luhmühlen (AZL), Dr. Roland Wörner, der am Infoabend als Gast teilnahm. Er äußerte sein Unverständnis darüber, dass sich die derzeitige AZL-Leitung nicht in die Windkraft-Debatte einbringe.
Für die Realisierung des Windparks - so berichtete die BI "Gegenwind-Westergellersen" - habe die Gemeinde schon diverse Gesellschaften gegründet, unter anderem die Bürgerwindpark Westergellersen GmbH & Co. KG, deren Geschäftsführer der Gemeindebürgermeister und der Samtgemeinde-Verwaltungschef seien. Bei der BI erzeuge dies „ein sehr komisches Geschmäckle“, gab Jürgen Wienecke zu bedenken.
Sehr beeindruckt zeigten sich BI und Besucher vom Vortrag einer von Windkraftanlagen in der Nähe ihres Hofes bei Scharmbeck Betroffenen. Sie habe zunächst die kleinen Windkraftanlagen als sinnvoll angesehen. „Wir brauchen doch Strom über erneuerbare Energien“, sei früher ihre Einstellung gewesen. Das sehe sie heute ganz anders. Die neuen, riesigen Anlagen im Abstand von 800 Metern beeinflussten ihren Alltag durch den Schall und den Schattenwurf "enorm".
"Wir müssen die Planung und den Bau von Windkraftanlagen viel kritischer sehen und begleiten", fasste die BI schließlich den Tenor des Infoabends zusammen.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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