"Windenergie wichtiger als Mensch und Natur?!”
CDU der Samtgemeinde Salzhausen kritisiert Kreistagsbeschluss
Der CDU-Ortsverband Samtgemeinde Salzhausen zeigt sich in einer Pressemitteilung "entsetzt" über den jüngsten Kreistagsbeschluss zur Ausweisung von 9,1 Prozent der Gesamtfläche der Samtgemeinde als sogenannte Windenergie-Potenzialflächen.
Bei der vom Kreistag beschlossenen Änderung des Raumordnungsprogramms für den Landkreis Harburg zur Ausweisung von Vorrangflächen für Windenergieanlagen würden - so die CDU - "über alle Maßen Flächen in der Samtgemeinde Salzhausen herangezogen". Die CDU Salzhausen sei kein grundsätzlicher Gegner der Energiewende. Der Umbau der deutschen Energiewirtschaft mit dem Ziel der Reduktion von CO₂-Emissionen und Umweltschäden sei ein Ziel, das der CDU-Ortsverband aus natur- und umweltpolitischen Gründen genauso unterstütze wie aus Gründen der nationalen Versorgungsunabhängigkeit. Dennoch sehe sich die CDU aber ganz klar in der Verantwortung, die Interessen der Bürger in der Samtgemeinde Salzhausen zu schützen und eine ausgewogene Lastenverteilung sicherzustellen. Die aktuell vorgeschlagenen Windkraft-Vorrangflächen seien im Verhältnis zur Größe und den spezifischen Gegebenheiten (z.B. Landschafts- und Naturschutzgebiete) der Samtgemeinde unverhältnismäßig hoch. "Eine derartige Flächenplanung wird die Bevölkerung, die lokale Infrastruktur und das Landschaftsbild hier vor Ort übermäßig belasten und stark verändern."
„Was mit dem zügellosen, von Rot-Grün in Berlin und Hannover angetriebenen Ausbau der Windenergie über uns kommen soll, wird unsere Kulturlandschaft unwiederbringlich verändern! Und dazu kurzfristig aufgrund der fehlenden Netzanbindungen keine signifikanten Verbesserungen für unseren nationalen Strommix herbeiführen, die Stromkosten weiter anheben und nicht zuletzt Mensch und Natur über die Maßen belasten“, ist John Mahn, stellvertretender CDU-Vorsitzender, überzeugt. „Dass nahezu jeder zehnte Quadratmeter unserer Samtgemeinde als Potenzialflächen vom Landkreis deklariert wird und dort womöglich mehr als 100 bis zu 280 Meter hohe Anlagen entstehen sollen, ist im Namen von Mensch und Natur nicht hinnehmbar. Wenn wir den Rückhalt der Bürger zu unseren Maßnahmen im Rahmen der Energiewende nicht gewinnen, wird sie scheitern!“
Die CDU Salzhausen fordert daher, dass die für die Windkraft vorgesehenen Flächen auf dem Gebiet der Samtgemeinde Salzhausen von 9,1 Prozent auf denselben Anteil gekürzt wird, wie er auch auf Kreisebene gilt - nämlich maximal vier Prozent der Fläche. "Im Ergebnis könnte so auch gewährleistet sein, dass der Landkreis Harburg bis zum Ablauf der Frist am 31. Dezember 2026 ein unbeklagtes Raumordnungsprogramm verabschiedet, das die Rechte und Bedürfnisse aller Kommunen achtet und den Anforderungen an die Energiewende gerecht wird", so der CDU-Vorstand. "Aktuell verkauft der Landkreis die Samtgemeinde Salzhausen als nahezu alleiniges Opfer der Energiewende vor Ort, um der sogenannten Superprivilegierung zu entgehen. Sollte dies so bleiben, wird die CDU Salzhausen Sorge tragen, dass alle politischen und rechtlichen Spielräume genutzt werden, um eine gerechtere Lastenverteilung zwischen den Kommunen zu erreichen. Unser Ziel ist es, die Bedürfnisse all unserer Bürger und der Natur zu achten und gleichzeitig die übergeordneten Ziele der Energiewende zu erreichen. Dies wird nur Hand in Hand gelingen."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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