Schwerpunkt auf kleineren Betrieben statt Logistik
Rat beschließt Überplanung des Gewerbegebiets Tangendorf

Kleine und mittlere Betriebe sollen sich im geplanten 
Gewerbegebiet auf dieser noch als Ackerland genutzten Fläche bei Tangendorf ansiedeln | Foto: ce
  • Kleine und mittlere Betriebe sollen sich im geplanten
    Gewerbegebiet auf dieser noch als Ackerland genutzten Fläche bei Tangendorf ansiedeln
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ce. Toppenstedt/Tangendorf. Bei der Realisierung des Gewerbegebietes Tangendorf soll die gesamte anvisierte Fläche von 45 Hektar entsprechend überplant werden. Das beschloss der Toppenstedter Gemeinderat jetzt mehrheitlich bei einer Gegenstimme. Laut Vorgabe des Rates sollen sich auf bis zu 80 Prozent des Areals kleine und mittlere Unternehmen (KMU) des innovativen und produzierenden Gewerbes ansiedeln und höchstens 20 Prozent Logistik.
Mit der Entscheidung folgte der Rat der Empfehlung des Bauausschusses unter der Leitung von Benedict Dudda. Der Ausschuss hatte sich für eine Abkehr von der lange Zeit verfolgten überwiegenden Ansiedlung von Logistikern im Gewerbegebiet ausgesprochen. Diese würden viel Schwerlastverkehr mit sich bringen, aber wenig Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde, weil der Firmensitz nicht in der Region liege (das WOCHENBLATT berichtete). Die Gemeinde entwickelt das Gewerbegebiet Tangendorf in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH (WLH).
An die Bereitstellung des Gebietes hat der Rat die Bedingung geknüpft, dass der Landkreis den Ausbau inklusive Kosten der K6 zwischen Toppenstedt und Tangendorf mit Erweiterung nach Thieshope als Ortsumgehung übernimmt. Zudem soll er parallel zur K6 einen Radweg von Toppenstedt nach Tangendorf errichten. "Der Kreis muss zusagen, dass die Umgehungsstraße nur von der Autobahnabfahrt bis zum Anschluss an die K6 anteilig durch die Gemeinde Toppenstedt bezahlt werden wird", lautet eine weitere Forderung. "Müsste die Gemeinde für die Umgehung aufkommen, würde das etwa 20 Millionen Euro kosten. Diese würden auf die Grundstückspreise im Gewerbegebiet umgelegt, was vor allem für kleinere Firmen nicht bezahlbar wäre", räumt Bürgermeister Stefan Isermann ein.
Zudem müsse sich der Kreis verpflichten, das erforderliche Regenrückhaltebecken an der von Pattensen kommenden L215 nach Erneuerung der Auebrücke zu finanzieren. "Sollten Kreisverwaltung und -politik die Forderungen der Gemeinde nicht bis 30. September erfüllen, wird die Gemeinde nur eine Teilfläche des Gewerbegebietes für KMU realisieren, nicht aber für Logistik", so Isermann. Für eine Ansiedlung gebe es bereits zahlreiche Interessenten.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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