Appell an den Landkreis
Salzhäuser Grüne fordern nach schweren Unfällen in der Samtgemeinde von Verkehrsbehörde Tempolimit an Gefahrenpunkten
"Der furchtbare Unfall hätte vielleicht verhindert werden können, wenn die Untere Verkehrsbehörde des Landkreises Harburg endlich einmal vorsorglich an Gefahrenstellen die Geschwindigkeit durch entsprechende Verkehrsschilder reduzieren würde." Das erklärt Joachim Bartels, der für die Grünen im Eyendorfer Gemeinderat und im Salzhäuser Samtgemeinderat sitzt, als Reaktion auf den schweren Verkehrsunfall an der Kreisstraße 4 zwischen Eyendorf und Raven, bei dem eine Reiterin und ein Pferd zu Tode kamen (das WOCHENBLATT berichtete).
"Mehrfach wurden dort schon vor dem Eyendorfer Ortseingang ein Tempo-70-Schild und dann eine Reduzierung auf 50 km/h mit dem Hinweis 'Vorsicht Reiterhof' gefordert", so Joachim Bartels weiter. Seitdem die Straße erneuert worden sei, lade sie noch mehr zum Rasen ein. "Aber weder an Radfahrer noch an Fußgänger wurde gedacht, an den Reiterhof schon gar nicht."
Für die nächste Gemeinderatssitzung hat Bartels erneut einen Antrag zur Verbesserung der Ausschilderung und Verkehrssicherheit gestellt. Trotz mehrfacher Eingaben habe die Untere Verkehrsbehörde bislang nicht auf die gefährlichen innerörtlichen Gefahrenstellen an der K4 reagiert. "Da gibt es abknickende Vorfahrten ohne Schilder, mal ist Rechts vor Links, dann wieder Vorfahrtsschilder."
Seit vielen Jahren würden diese irritierenden Regelungen kritisiert, doch nur einmal sei gehandelt worden. "Die Straßenbauabteilung zog neue Linien - leider völlig falsche. Nur durch viel Glück gab es keine Unfälle. Die Maßnahmen wurden umgehend am nächsten Tag zurückgebaut, mehr geschah leider nicht", berichtet der Grüne. Auch Tempo 30 an der Eyendorfer Schule und dem Spielplatz sei vom Kreis abgelehnt worden, in anderen Orten jedoch längst gängige Praxis.
Genauso unverständlich sei die Situation an der Straße von Garstedt nach Vierhöfen, die sich nach dem umstrittenen Ausbau (das WOCHENBLATT berichtete) zur Schnellstraße entwickelt habe. "Auch dort sind Fußgänger, Fahrradfahrer und Reiter den Rasern durch die Einplankungen ziemlich schutzlos ausgeliefert", mahnt Joachim Bartels. Eine von den Grünen geforderte Geschwindigkeitsbegrenzung wurde abgelehnt mit der Begründung, es habe dort keine Unfälle gegeben. "Dies stimmte schon damals nicht und wurde kürzlich durch einen erneuten schweren Unfall widerlegt." Bartels fordert daher Landrat Rainer Rempe auf, "sich endlich um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu bemühen". Der Kommunalpolitiker weiter: "Der Wahlkampf ist vorbei, und die Verwaltung darf sich nicht nur 'Freie Fahrt für freie Bürger' auf die Fahnen schreiben!"
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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