Neues Album von Salzhäuser Punkrock-Band
"Drei Meter Feldweg" rocken auch gegen rechts

Schlagen auf ihrem neuen Album "Gewinner" auch ernste Töne an (v. li.): Finn Opeldus, Philip Hellmig, Bennet Ramm, Simon Müller und Hendrik Petersen von der Salzhäuser
Punkrock-Band "Drei Meter Feldweg" | Foto: Jakob Riedel
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  • Schlagen auf ihrem neuen Album "Gewinner" auch ernste Töne an (v. li.): Finn Opeldus, Philip Hellmig, Bennet Ramm, Simon Müller und Hendrik Petersen von der Salzhäuser
    Punkrock-Band "Drei Meter Feldweg"
  • Foto: Jakob Riedel
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ce. Salzhausen. Keine glänzende Statue wie beim Oscar-Filmpreis, keine Grammophon-Nachbildung wie bei der Musikauszeichnung Grammy - die bundesweit bekannte Punkrock-Band "Drei Meter Feldweg" (DMF) aus Salzhausen (Landkreis Harburg) stellt auf dem Cover ihres neuen Albums "Gewinner" eine - wenn auch in Goldpapier verpackte - handelsübliche Ananas auf einen Marmor-Sockel. "Wir verleihen diese 'Trophäe' so symbolisch auch an unsere Fans und wollen zeigen, dass jeder Mensch ein Siegertyp sein kann", sagt Gitarrist und Sänger Hendrik Petersen (30).
Die Cover-Idee hat ihren Ursprung im Lied "Ananas aus Caracas" des legendären Schweizer Sängers Vico Torriani (1920 - 1998). "Das haben wir vor der Corona-Pandemie als Running-Gag auf vielen Konzerten gespielt; nun wollten wir der Frucht ein Denkmal setzen", so Schlagzeuger Philip Hellmig.
Auf "Gewinner", dem dritten Studioalbum der 2011 gegründeten Band, haben "DMF" 13 neue Songs gepackt. Dabei liefern sie nicht nur rockige Musiker-Nabelschauen ("Was uns bewegt"), berührende Liebeslieder ("Niemals ohne Dich") und ironische Seitenhiebe auf modernste Technik ("Deine neue App") ab. "Land und Leute, Herkunft, Farbe, ist uns alles scheißegal. Wir sind Menschen, wir sind Freunde, und du, du kannst uns mal", erteilen "DMF" in "Tausend Worte" Neonazis laut und deutlich eine Abfuhr.
"Ob wir in diesen Corona-Zeiten zu den Gewinnern der Unterhaltungsbranche zählen, können wir nicht sagen. Wir versuchen in jedem Fall, nicht zu den Verlierern zu gehören", schlägt Hendrik Petersen auch im Gespräch mit dem WOCHENBLATT ernste Töne an. Aufgrund der Pandemie musste die Tour zum neuen Album, die in den nächsten Wochen quer durch Deutschland führen sollte, verlegt werden. Zudem brachen zehn bundesweit eingeplante Festival-Gigs weg. "Wir müssen nun sehen, ob und wie wir das auffangen können", räumt Sänger Bennet Ramm (30) ein.
Ein Lichtblick für die Band war die Einladung zu "United We Stand", einem Open-Air-Festival gegen Rassismus, das jetzt in Bremerhaven stattfand. "Dort konnten wir endlich mal wieder live vor Publikum spielen und zugleich Stellung beziehen", freuen sich die Musiker. "Laut gegen rechts" waren sie unter anderem auch 2015 auf dem gleichnamigen Sampler geworden, dessen Einnahmen der Beratung von Opfern rechter Gewalt zugutekamen.
Für Aufsehen dürfte auch der "DMF-Livestreamgarten" sorgen, in den die Band ihre Fans anlässlich der Veröffentlichung des neuen Albums online am Samstag, 19. September, um 17 Uhr einlädt. "Die Zuschauer dürfen sich auf kleine Spiele, Kochvorführungen und natürlich auf 'Gewinner'-Songs freuen", kündigt Hendrik Petersen an. Bei der Show-Premiere sind dann auch die übrigen "DMF"-ler, nämlich Gitarrist Finn Opeldus und Bassist Simon Müller, mit dabei. Nach diesem Auftakt mit wenigen geladenen Gästen hofft das Quintett, möglichst bald wieder die großen Bühnen für die stetig wachsende Fangemeinde bespielen zu können. Denn - so bekennen "Drei Meter Feldweg" im Opener der neuer CD - "das ist das, was uns bewegt, das ist das, wofür wir leben".
• Das Album "Gewinner" (Dackelton Records") von "Drei Meter Feldweg" erscheint am 18. September. Es ist zu haben unter www.drei-meter-feldweg.de, wo es auch weitere Infos gibt.

Schlagen auf ihrem neuen Album "Gewinner" auch ernste Töne an (v. li.): Finn Opeldus, Philip Hellmig, Bennet Ramm, Simon Müller und Hendrik Petersen von der Salzhäuser
Punkrock-Band "Drei Meter Feldweg" | Foto: Jakob Riedel
Präsentieren das neue "Drei Meter Feldweg"-Album (v. li.): Hendrik Petersen mit der Vinyl-Scheibe, Bennet Ramm mit der Cover-Ananas und Philip Hellmig mit der CD-Version | Foto: ce
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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