Dieser Anschlag stinkt zum Himmel: "Taxi Zitrone" Opfer von Buttersäure-Attentätern

Guido Melerski vor seinem beschädigten Großraumtaxi. Der bestialische Gestank, der aus dem Wagen drang, war in der ganzen Straße zu riechen
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  • Guido Melerski vor seinem beschädigten Großraumtaxi. Der bestialische Gestank, der aus dem Wagen drang, war in der ganzen Straße zu riechen
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kb. Meckelfeld. Eingeschlagene Autoscheiben und ein bestialischer Gestank nach Erbrochenem und Verwesung: Das ist derzeit der Albtraum von Taxi-Unternehmer Guido Melerski (43) aus Meckelfeld. In der vergangenen Woche in der Nacht zu Donnerstag schlugen Unbekannte die Scheiben an den drei Taxen und am Privatwagen des Unternehmers ein und übergossen Sitze und Armaturen mit Buttersäure. Zwei der Wagen erlitten Totalschäden, die beiden anderen müssen aufwendig von Spezialisten gereinigt werden. Schaden: Zwischen 25.000 und 30.000 Euro.
"Das war ein gezielter Anschlag", ist sich Guido Melerski sicher. Diesen Verdacht teilt die Polizei. "Es sieht alles danach aus, als ob das Unternehmen zielgerichtet geschädigt werden sollte". so Polizeisprecher Jan Krüger. Der oder die Täter schlugen zwischen 1 und 3 Uhr nachts mitten in dem Wohngebiet zu, wo zwei der Autos vor der Wohnung des Taxi-Unternehmers in der Straße "Weiße Heide" parkten. Die beiden anderen Wagen fielen den Buttersäure-Attentätern im Gewerbegebiet am Brookdamm zum Opfer. "Man konnte das Zeug in der ganzen Straße riechen", erzählt Guido Melerski.
Seinen Taxi-Service hält er derzeit mit einem Leih-Taxi notdürftig aufrecht. Der erste Wagen könnte Mitte dieser Woche wieder einsatzfähig sein. "Eine Garantie, dass der Gestank wirklich beseitigt ist, kann uns die Spezialreinigungsfirma aber nicht geben", so Melerski.
Er ist auch Tage nach dem Buttersäureanschlag auf seine vier Fahrzeuge erschüttert über die Vorgehensweise des Täters. Sein schlimmer Verdacht: Hinter der Tat könnte ein Konkurrenzunternehmen stecken. "Ich wüsste sonst nicht, wer mir schaden will", sagt Melerski. Mit dem Mitbewerber habe es schon öfter Streitigkeiten gegeben, u.a. sei er von dessen Frau am Telefon bedroht worden. Der Beschuldigte wollte sich auf WOCHENBLATT-Nachfrage nicht zu dem Verdacht äußern. Die Polizei ermittelt derzeit gegen unbekannt wegen Sachbeschädigung.
Dass sein Konkurrent eigenhändig zur Tat schritt, glaubt Melerski aber nicht. "Ich denke, dass es sich um eine Auftragstat handelt." Nicht einmal der Bewegungsmelder vor seinem Wohnhaus und die Nähe zu den Nachbarn habe den oder die Täter in der Nacht zu Donnerstag abgeschreckt, die Pkw-Scheiben einzuschlagen und die Buttersäure in den Wagen zu verteilen. "Auch der Mitarbeiter der Spezialreinigungsfirma meinte, dass hier ein Profi am Werk war", erzählt Guido Melerski. Der oder die Täter hätten genau gewusst, wo die Buttersäure besonders viel Schaden anrichtet. Außerdem sei es gar nicht so einfach, mit der stinkenden Flüssigkeit zu hantieren, ohne selbst etwas davon abzubekommen.
Melerski hofft nun, dass die 5.000 Euro Belohnung zur Aufklärung der Tat führen. Wer in der Nacht zu Donnerstag zwischen 1 und 3 Uhr im Brookdamm oder der Straße "Weiße Heide" etwas Verdächtiges beobachtet hat, wendet sich an Taxi Zitrone unter Tel. 040 - 18082988.

Guido Melerski vor seinem beschädigten Großraumtaxi. Der bestialische Gestank, der aus dem Wagen drang, war in der ganzen Straße zu riechen
Guido Melerski: Zwei seiner Pkw sind Totalschäden, die beiden anderen müssen aufwendig gereinigt werden
Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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