Seevetal
Kurioser Diebstahl von Verkehrsschildern in Horst
Autofahrer fahren wie selbstverständlich den Ohlendorfer Weg in Höhe des Seevetaler Ortsteils Horst entlang. Eigentlich gilt auf dem Straßenabschnitt ein Durchfahrtsverbot - aber nach Angaben eines Anwohners aus der näheren Nachbarschaft ist seit Ende August 2022 die Anordnung dazu nicht mehr erkennbar. Offenbar war das genau das Ziel, das Unbekannte mit einem dreisten Schilderdiebstahl erreichen wollten: An drei Standorten haben sie Verkehrsschilder abgebaut - komplett mit Pfahl und Rahmen. Und das bereits zum zweiten Mal.
Die Seevetaler Gemeindeverwaltung hat die verschwundenen Verkehrsschilder nach eigenen Angaben Ende November ersetzt. Danach seien sie wieder gestohlen worden. Allein im Herbst 2022 seien neun Ortschilder auf dem Gebiet der Gemeinde Seevetal entwendet worden.
Schilder mit der Aufschrift "Horst" seien am beliebtesten, sagt Gemeindesprecher Andreas Schmidt. Offenbar seien sie für Menschen mit dem gleichnamigen Vornamen attraktiv. Drei Wochen dauere die Bestellung und Lieferung neuer Schilder. Ein Ortsschild koste 160 Euro.
Die verschwundenen Verkehrsschilder ärgern Spaziergänger, Jogger und andere Naherholungssuchende, die sich auf dem Ohlendorfer Weg mit den Autofahrern konfrontiert sehen. In ungünstigen Fällen bespritzen sie vorbeifahrende Fahrzeuge auf dem landwirtschaftlichen Weg ohne Fußweg mit Dreck und Regenwasser aus Pfützen.
Bereits vor vier Monaten hat Dieter Schulze-Johns die Gemeindeverwaltung in einer E-Mail auf die fehlenden Verkehrsschilder hingewiesen. Der Hausverwalter kennt die Gegend bestens, lebt in der Nachbarschaft in Horst, nutzt den Ohlendorfer Weg, um mit seiner russischen Bracke Svea Gassi zu gehen. An drei Standorten seien Verkehrsschilder komplett abgebaut worden: An zwei Stellen jeweils Schilder mit der Aufschrift "Durchfahrt verboten" und "Nur frei für landwirtschaftliche Fahrzeuge" sowie an einer Stelle das gelbe Ortsschild des Ortsteiles Horst.
Monatelang fällt der Gemeindeverwaltung nichts auf
Dieter Schulze-Johns wundert, dass Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung oder der Polizei, deren Dienstfahrzeuge er vorbeifahren sieht, nichts aufgefallen ist. Wegen der Größe des Gemeindegebiets könnten fehlende Verkehrszeichen monatelang unentdeckt bleiben, antwortet das Tiefbauamt dem Bürger, bedankt sich bei ihm und verspricht Ersatz. Als er im Dezember die verschwundenen Verkehrsschilder immer noch nicht ersetzt sieht, wendet sich Schulze-Johns erneut an die Gemeindeverwaltung. Antwort: Ersatz sei aufgestellt worden. Die Verwaltung zieht daraus den Schluss: Auch diese müssen gestohlen worden sein. Trotz allem: "Das ist ein unhaltbarer Zustand", sagt Dieter Schulze-Johns.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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