Zoll-Einsatz gegen Schwarzarbeit
Privat- und Geschäftsräume auch in Seevetal durchsucht
bim/nw. Hamburg/Seevetal. Gestern Vormittag durchsuchten 285 Zöllnerinnen und Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg 15 Objekte in Norddeutschland. "Die Kolleginnen und Kollegen waren primär in Hamburg eingesetzt," erläutert der Zollsprecher Oliver Bachmann. "Aber auch in Berlin, Neumünster, Kiel und Seevetal wurden Privat- und Geschäftsräume durchsucht."
Die Maßnahme richtete sich hauptsächlich gegen einen in Hamburg wohnhaften Unternehmer, der im Verdacht steht, seit Oktober 2017 Arbeitsentgelte vorenthalten und veruntreut zu haben, indem er mindestens 100 namentlich bekannte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie eine noch festzustellende
Anzahl noch nicht identifizierter Arbeitnehmer als Sicherheitskräfte einsetzte oder einsetzen ließ. Darüber hinaus besteht der Verdacht, dass für einige Zeiträume zur Verschleierung der Lohnzahlungen auch Abdeckrechnungen eingebucht wurden.
"Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat aufgrund der Vorermittlungen des Zolls 34 entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse beantragt," so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Liddy Oechtering. "Ferner wurden wegen des Verdachts der Mittäterschaft bzw. Beihilfe weitere Personen in die Durchsuchungsmaßnahme miteinbezogen."
Im Laufe der Durchsuchung nahmen die Zollbeamten umfangreiche Beweise wie Stundenaufzeichnungen, Notizzettel, Rechnungen und Teile der Lohn- und Finanzbuchhaltung mit und stellten PCs, Tablets und Smartphones sicher. Zusätzlich wurden in Absprache zwischen Zoll und Staatsanwaltschaft Hamburg acht Arrestbeschlüsse über fünf Millionen Euro vollstreckt. In diesem Zusammenhang wurden bereits rund 60.000 Euro Bargeld , 800.000 Euro auf Konten und etwa 340.000 Euro in Form von Kraftfahrzeugen gesichert.
Die Ermittlungen werden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Hamburg von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim Hauptzollamt Hamburg weitergeführt.
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