Brückenprobleme und Bauprojekte: Rück- und Ausblick von Seevetals Bürgermeisterin Martina Oertzen
kb. Seevetal. „Dauerbrenner“ Decatur-Brücke, die Entwicklung neuer Baugebiete, Gewerbeansiedlungen, Ausbau der Kinderbetreuung, Sanierung der „Burg“ - die Gemeinde Seevetal blickt auf ein bewegtes Jahr 2017 zurück. Paukenschlag zuletzt war der einstimmige Ratsbeschluss, nach ihrem Abriss keinen Ersatz für die Decatur-Brücke zu schaffen. „Diese Entscheidung ist keinem Ratsmitglied leichtgefallen. Galt es doch die unterschiedlichen Interessen der Maschener und Hörstener Bürger, der Pendler sowie den Mitarbeitern und Kunden der Bahn abzuwägen vor dem Hintergrund einer Kostenschätzung, die selbst bei optimistischen Förderannahmen eine für die Gemeinde nicht zu finanzierende Größenordnung erreicht hat.“, sagt Gemeindebürgermeisterin Martina Oertzen in ihrem Rüchblick auf 2017. Natürlich habe die Gemeinde auch weiterhin großes Interesse an einer einvernehmlichen Lösung mit der Bahn. „Hier müssen sich jetzt aber auch andere bewegen“ so Oertzen.
Auch eine andere Brücke machte der Gemeinde Seevetal in 2017 Sorgen: die Seevebrücke in Hörsten. Diese musste im vergangenen Februar gesperrt werden. „Die Ergebnisse von Bohrkernmessungen ließen keine andere Handlung zu, es bestand Einsturzgefahr.“ Im August wurde eine Behelfsbrücke eingehängt und die Wegeverbindung von Hörsten zum Bahnhof nach Maschen wieder hergestellt.
Einiges getan hat sich in den vergangenen zwölf Monaten im Hinblick auf den Wohnungsbau in Seevetal. Oertzen: „Mit der Schaffung des Baurechtes und dem Verkauf erster Teilflächen auf der ehemaligen Sportplatzfläche am Höpen in Fleestedt werden nach langer Zeit wieder einmal größere Flächen für eine Wohnnutzung zur Verfügung gestellt. 2018 erwarte ich dort erste Spatenstiche für den Bau von knapp 140 Wohnungen mit einem besonderen Gewicht auf seniorengerechtem und bezahlbarem Wohnraum.“ Der Bedarf dafür ist groß, weiß die Bürgermeisterin: „Es sind Wohnungen, die immer wieder in Sitzungen oder in persönlichen Gesprächen nachgefragt werden.“ Wichtige Impulse für den Wohnungsmarkt erhofft Oertzen sich auch aus dem Beitritt zur KWG, der landkreisweiten Wohnungsbaugesellschaft.
Zwei große Projekte, die in 2017 endgültig auf den Weg gebracht wurden, sind die Umsiedlung des Gartenfachzentrums Matthies von Hittfeld nach Emmelndorf sowie die Ansiedlung einer Audi-Dependance des Autohauses „Kuhn+Witte“ aus Jesteburg. „Mit den Ansiedlungen wird die Straßeninfrastruktur in diesen Bereichen verbessert - , dank finanzieller Beteiligung der Unternehmen“, so Oertzen. Fleestedt erhält am Ortseingang einen schon lange ersehnten Kreisel, im Zusammenhang mit dem Matthies-Neubau in der Nähe des Bahnhofes Hittfeld wird nicht nur ein Kreisverkehr an der L213 gebaut, sondern auch die Parkplatzsituation am Bahnhof durch die Schaffung weiterer P+R-Plätze deutlich verbessert.
Bei den Gewerbeflächen in Seevetal ist die Nachfrage weiter ungebrochen: Im Gewerbepark Beckedorf wurde das letzte Grundstück verkauft, im Herbst wurde die Erweiterung des Gewerbegebietes „Bosteler Feld“ in Hittfeld eingeweiht. Oertzen rechnet für 2018 mit dem Ausverkauf der Flächen.
In Maschen schreitet der Bau des Polizeigebäudes voran. Nach Auskunft der beteiligten Akteure ist mit einer Inbetriebnahme im Laufe des kommenden Jahres zu rechnen. Für eine Entwicklung des Edeka- und Aldi-Marktes in Hittfeld in Kombination mit dem Erhalt des denkmalgeschützten Ensembles „Zum Hundertjährigen“ wurden in 2017 politisch die Weichen gestellt, erste bauliche Maßnahmen könnten in 2019 beginnen.
Voll im Zeitplan liegt die Sanierung der Burg Seevetal, die im April begonnen wurde. Im Herbst 2018 soll die über 7 Millionen Euro teure Maßnahme abgeschlossen werden.
Für die kleinsten Seevetaler wurde in Bullenhausen und in Ramelsloh die Betreuung in Krippe und Kita erweitert. Für 2018 sind neue Kita-Räumlichkeiten in Maschen und im Bereich Fleestedt geplant. Auch im Schulbau zeichnen sich Veränderungen ab: So wurden im Haushalt Gelder für die Erweiterung der Grundschule Emmelndorf bereitgestellt. Die wesentliche Umsetzung ist in den Jahren 2019 und 2020 vorgesehen.
Vorfreude herrscht bereits am Elbdeich: Im kommenden Frühjahr soll die Einweihungsfeier im neuen Sporthaus für den TSV Over-Bullenhausen stattfinden.
Ein kultureller Höhepunkt des Jahres war die 200-Jahr-Feier der Karoxbosteler Mühle. Über 1.000 Mitglieder hat der mittlerweile deutschlandweit größte Mühlenverein. Aber auch bei allen anderen Vereinen, bei den Feuerwehren und Flüchtlingsinitiativen, bei Verbänden und Hilfsorganisationen in Seevetal wird das Ehrenamt groß geschrieben. Der Dank der Bürgermeisterin geht an all jene, die sich hier engagieren. Oertzen: „Jahr für Jahr leisten sie einen großen Beitrag für das Zusammenleben der Menschen in unserer Gemeinde.“
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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