🍀Mutluluk🍀Glück verdoppelt sich beim Teilen
🍀das Glück reist in Steinen in die Türkei🍀
Vor Jahrzehnten, im Jahre 1968, war ich einmal für einen Tag in der Türkei. Mein Mann Zank begleitete mich zu einem Kurzbesuch nach Istanbul. Wir machten damals Urlaub im ehemaligen Jugoslawien und flogen von dort für einige Stunden in die bedeutende türkische Stadt. Damals faszinierte mich diese Stadt am Bosporus, die an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien liegt. Wir besichtigen die schönsten kulturellen Gebäude und stöberten durch quirlige Basare. Es war immer noch die Flower-Power-Hippie-Zeit und ich reiste selbstverständlich gleichberechtigt und ohne lästigen BH durch die Welt. Im größten Basar wollte ich einen bunten Kaftan kaufen und diesen vorher anprobieren. Ich zog mein Shirt aus und stand mit entblößtem Oberkörper zwischen 1000 aufgerissen 👀 Augen. Der Verkäufer warf sofort eine gehäkelte Tischdecke über meine nackte Brust und schob mich und Zank unter Gejohle schnell durch die Gänge nach draußen. Ohne Kaftan flogen wir zurück an den Urlaubsort und ich legte im Flieger einen Schwur ab, die Türkei 🇹🇷 nicht wieder aufzusuchen. In den folgenden 54 Jahren stand das auch nie wieder auf meiner Agenda. Nicht wegen der Kaftannummer. Aber: Urlauber sollen sich nicht auf politische Diskussionen einlassen. Urlauber sollen sich vor politischen Meinungsäußerungen und/oder politischen Diskussionen mit Türken hüten. ... nie einen türkischen Geldschein zerreißen. ... und außerdem ist die Ausfuhr von Kulturgütern strengstens verboten. Da sich mein lockeres Mundwerk manchmal schlecht kontrollieren lässt, da ich dogmatische Anweisungen hasse und Millionen Jahre alte Steine sammel, ist es nicht auszuschließen, dass somit mein Urlaub 🧳 ggf. hinter schwedischen Gardinen in einer türkischen Zelle endet. Oft kommt es dann ja im Leben anders, als man denkt. Mein Mann Zank muss seinen 77. Geburtstag am 2. April 2024 irgendwie und irgendwo mit mir verplanen und so landen wir am Ostersamstag in einem Reisebüro vor Ort. Ziemlich kurzfristig möchten wir spätestens am Ostermontag irgendwo hinfliegen, wo die Sonne 🌞 lacht und ich keine unserer Medien höre und sehe. Die nette Reiseverkehrsfrau ist total bemüht und mit einem gebuchten einwöchigen Türkei 🇹🇷 Urlaub in der Tasche packen wir umgehend zu Hause die Koffer. Da es erst Montag um 04:45 Uhr ⏰ zum Hamburger Airport geht, kann ich Ostersonntag noch jede Menge Glücksteine bemalen und brennen. Mutluluk ist die türkische Botschaft für 🍀 Glück und die kommt nun umgehend auf die Steine. 25 Mutluluk Steine werden sicher im Handgepäck verstaut und kommen dann im Airport nicht durch die Sicherheitskontrolle.🤣Die Security Mitarbeiter öffnen meinen Rucksack 🎒 und finden die Glassteine in einer Schatulle. Ich muss die 25 Steine ausbreiten und auf die Frage: ,was ist das denn?‘ antworte ich:, das ist Glück 🍀 in Steinen und das Glück 🍀reist in die Türkei 🇹🇷. Die Security ist irritiert, scannt die Mutluluk Steine intensiv einzeln ab, kann aber nichts Verbotenes feststellen, um sie einzuziehen. Die 3 Mitarbeiter bekommen jeder einen Glückstein mit dem Vermerk, dass man den Stein auch als Zäpfchen einführen kann, wenn keine Hosentasche vorhanden ist. Das Eis ist gebrochen, die Glücksteine dürfen reisen und kommen mit uns am frühen Nachmittag in Side an. Wir sind keine Strandanbeter und wenn wir nicht unterwegs sind, um Kultur, Flora und Fauna zu erleben, laufen wir schon mal 12–15 km am Wasser 💦 entlang. In einer der Beach-Bars hat Metin (der Name Metin bedeutet soviel wie "der Mutige" "der Starke") einen kleinen Kräuterladen und verkauft gesundheitsfördernde Gewürze und Kräuter. Vieles zur Entgiftung des Körpers und zur Stärkung des Immunsystems. Schon kommt man darüber ins Gespräch und der Mutluluk Stein bekommt einen Platz an der Wand des Shops. Metin ist glücklich, wenn er mit den Menschen ins Gespräch kommt, sich ihrer gesundheitlichen Probleme annimmt und dann das richtige Kraut empfehlen kann.🍀🍀🍀
An einem sonnigen Tag machen auch einen Ausflug zum Eagle-Canyon. Dort entdecken wir herrliche Naturschönheiten und die atemberaubenden Landschaften der Adler Schluchten von Side. Wir erreichen auch den Ort Selge. Selge war eine antike Stadt, die als eine der wichtigsten Städte in der Region Pisidien galt. Selge ist die erste Stadt, wo in der Region Geld geprägt wurde. Selge war im Laufe der Geschichte mit ihrer einzigartigen Landschaft , eines der häufigen Ziele von Reisenden und Händlern. Ich treffe dort auf Recep, (das arabische rajaba steht für „respektieren“. Die türkische Übersetzung für Recep lautet sinngemäß „der Respekt“.) Recep hat viele 🐝 🐝🐝Bienenstöcke vor seinem Lädchen stehen und bietet dort leckeren Honig, sowie frisch gepressten Granatapfelsaft an. Seine Frau Nadja (im Arabischen ist Nadja ein beliebter Mädchenname und kann direkt übersetzt werden mit „der Morgentau“) backt im Garten leckere dünne Fladenbrote, gefüllt mit 🍏 Apfel und Zimt für die Besucher. Das Ehepaar wirkt sehr glücklich und wird mit einem Mutluluk Stein beschenkt. Recep erzählt mir, dass er seit vielen Jahren das große Glück 🍀 an seiner Seite hat, nämlich die Ehefrau Nadja, seine Tochter und zwei Söhne. 🍀🍀🍀
Natürlich stöbern wir auch wieder durch ein Shopping-Center und werden von den Verkäufern mit Lockrufen genervt in ihren Laden zu kommen. Die Shops sind alle nur übersichtlich besucht. Plötzlich kommen wir zu einem Laden, der gerammelt voll ist. Vor dem Shop stehen mehrere Schilder mit dem Text:
KREFELDER VERKÄUFER,
keine aufdringliche Bedienung,
SELBSTBEDIENUNG!!!
Der 45-jährige Inhaber Ata (Ata bedeutet Vorfahr) ist in Deutschland aufgewachsen und kennt die deutsche Mentalität nur zu gut. Er weiß, dass das nervige Angemache abtörnend ist und die Kunden nur vergrault. Bei Ata läuft es anders und das beschert ihm ein volles Haus. Jeder kann stöbern, alles auspacken und anprobieren. Geklaut wird nichts, denn Ata relaxt mit einem Tee auf dem Sofa und hat den Laden auf dem Handy 📱 im Blick. Er hat gerade einen verknacksten Knöchel und um glücklich zu sein, benötigt er etwas Heilung 🍀 Da kommt ein Mutluluk Stein gerade richtig und wird sofort in die Socke 🧦 transportiert, damit die Heilung weiß, wo sie ansetzen darf. Ata will sich später dann eine Kette daraus fertigen lassen und den Stein von seiner Frau in Makramee einhäkeln lassen. 🍀🍀🍀
Zwischen unseren Unternehmungen landen wir immer mal wieder hungrig am Büfett im Hotel und treffen dort auf die 38-jährige Köchin Lena. (Lena bedeutet übersetzt „die Strahlende“, „die Schöne“ und „die Erhabene“). Sie zaubert die tollsten Gerichte und hat immer ein Lächeln im Gesicht. Ein Mutluluk Stein begeistert Lena und sie möchte ihn Zuhause 🏠 deponieren, damit die ganze Familie etwas davon hat. Lenas größtes Glück 🍀 wartet nach Feierabend auf sie. Lena wohnt mit ihren Eltern und 7 Katzen in einem kleinen Haus. 🍀🍀🍀
Am letzten Abend meiner Reise haben alle 25 Steine mit dem Schriftzug Mutluluk (Glück) einen Platz gefunden, wo sie gerne bleiben. Mission erfüllt und ich bin glücklich, mal wieder Glück 🍀 unter die Leute gebracht zu haben. Da ich an Karma glaube, warte ich mal ab, was das Leben noch so für mich bereithält. Mit fast 75 kann der Tag ja schon toll werden, wenn man morgens aufwacht und keinen Zettel am großen Zeh hat😂👍🍀
Ups, ich muss noch loswerden, warum ich nach dieser Woche wohl NIE wieder einen Türkei 🇹🇷 Urlaub buchen werde. Die Versorgung der Gäste und das Angebot sind völlig in Ordnung. Alles ist im Überfluss vorhanden. Mich interessiert aber immer, wie einheimische Menschen mit ihren Tieren 🐈⬛ 🐕 umgehen. Ein großes, perfektes Büffet sagt nichts über den Charakter des Kochs aus. Unendlich viele Katzen und große Hunde leben vor den Hotels in den Parkanlagen. Fast jedes größere Hotel hat ein Katzenhaus am hinteren Eingang stehen, wo Wasser 💦 und Futterstellen angebracht sind. Das fand ich richtig toll, bis ich Mitarbeiter des Tierschutzes sprechen konnte und eines Besseren belehrt wurde. Da die Türken um die Tierliebe der Touristen wissen und gut dastehen wollen, ist das alles nur eine große Show. Die Tiere werden nur von den Touristen gefüttert und gekrault. Wenn im Winter die meisten Hotels schließen, werden die Hunde und Katzen NUR noch vom Tierschutz versorgt. Viele Einheimische setzen ihre Hunde 🐕 und Katzen 🐈⬛ einfach an den Hotels aus. Das sehen sie wohl als Grundsicherung für ihre nicht mehr erwünschten Vierbeiner an. Wenn wir in den Parkanlagen die Hunde kraulten, wurden diese immer sehr unruhig, wenn junge türkische Männer unseren Weg kreuzten und bellten diese an. Das spricht für sich und sagt viel aus. Mir ist es bewusst, dass es in den meisten Ländern ähnlich läuft und auch in Deutschland passiert vieles mit den Tieren, was unendlich Leid bringt. Aus meiner Sicht sind Tiere aber die besseren Menschen 🐕🐈⬛🐝 🐷 🐐 und verdienen unseren Respekt mehr als viele meiner Artgenossen.
Leserreporter:Renate Nottorf aus Seevetal |
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