Das WOCHENBLATT wünscht frohe Ostern!
Hoffnung für die Lämmer: Tierrechtler Günter Garbers gibt Nutztieren ein neues Zuhause
as. Glüsingen. Osterüberraschung auf dem Lebenshof am Mühlenbach in Glüsingen: In der Schafherde, die Günter Garbers vor vier Monaten vor der Schlachtung gerettet hat, befanden sich auch einige trächtige Tiere. Jetzt kommen die Lämmer zur Welt. Den Anfang machte "Hope", ein kleines schwarzes Lämmchen.
"Hope, das bedeutet Hoffnung. Die Hoffnung auf das Gute", sagt Garbers. Denn "Hope" darf jetzt sein Leben auf dem Gnadenhof verbringen. "Man könnte 'Hope' als Osterlamm bezeichnen", schmunzelt Garbers. Und stellt die Frage: "Was ist denn ein Osterlamm? Ist es das Lamm, das zu Ostern getötet und dann gegessen wird? Oder kann es nicht auch das Lamm sein, das zu Ostern geboren wird?"
Der Tierrechtler möchte zum Nachdenken über den Fleischkonsum und die Haltung von Nutztieren anregen. "Häufig wird vom 'Tierwohl' gesprochen. Mit dem Schlachten wird das Wohl des Tieres aber ausgehebelt. Ein Tier zu töten, entspricht nicht dem Wohl des Tieres. Die Tiere wollen nicht getötet werden!", sagt der überzeugte Veganer. "Der Mensch, der als Herrscher über Leben und Tod bestimmt, die Tiere ausbeutet, z.B. durch Überschlachtung - das kann es doch nicht sein!"
Ginge es nach Günter Garbers, würden die Interessen der Tiere gleichberechtigt neben den Interessen der Menschen berücksichtigt werden. "Ein schönes Miteinander von Mensch und Tier." So wie bei den zwei neugierigen Schafdamen "Flotte" und "Lotte", die seit einem halben Jahr bei Garbers auf dem Gnadenhof sind und ihm nicht von der Seite weichen wollen. "Die sind fast so anhänglich wie Hunde, folgen mir wohin ich gehe auf Schritt und Tritt", erzählt Garbers. "Flotte" und "Lotte" haben besonderes Glück gehabt. Während viele ihrer gleichaltrigen Artgenossen zu Ostern als Braten auf dem Teller landen, können sie quicklebendig ihr Leben auf dem Gnadenhof genießen. "Wer einmal erlebt hat, wie lieb und anhänglich die beiden sind, würde niemals auf die Idee kommen, sie zu töten", ist Garbers überzeugt. "Und genau so sollte man jedes Tier betrachten!"
• Der Lebenshof am Mühlenbach ist ein über Spenden finanzierter Gnadenhof für Nutztiere. Rund 50 Schafe, vier Rinder, zwei Schweine und drei Ziegen verbringen ihren Lebensabend auf dem Hof - bis zu ihrem natürlichen Tod.
Günter Garbers und sein Verein "Lebenshof am Mühlenbach" setzen sich für die Rechte von Tieren ein und haben schon viele Tiere vor der Schlachtung gerettet. Das bekannteste Tier ist wohl der Highlandbulle "Schmusi", der seit sechs Jahren bei Garbers lebt. Mehr Informationen und Spendenmöglichkeiten unter www.lebenshof-am-muehlenbach.de/.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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