Cannabis Social Club Nordheide
Die erste Ernte kommt zum Jahreswechsel
Der CSC (Cannabis Social Club) Nordheide mit Joel Grospitz als erstem Vorsitzenden erhielt kürzlich die Anbaugenehmigung. Deutschlandweit wurden bisher lediglich rund 20 Genehmigungen erteilt – ein Großteil davon in Niedersachsen.
Mit der erteilten Genehmigung kann der CSC aus Buchholz nun endlich mit dem lang ersehnten Anbau beginnen. Die Verantwortlichen sehen den Club als eine sehr gute Möglichkeit, den Schwarzmarkt nicht weiter zu unterstützen. „Es gibt so viele Vorteile, einem CSC beizutreten“, sagt Grospitz.
Kai Zimmer, stv. Vorstand, ergänzt: „Das wohl größte und greifbarste Argument ist die Sortenvielfalt und die Reinheit. Auf dem Schwarzmarkt wird alles Mögliche auf die Blüten gestreut oder gesprüht, um das Gewicht zu erhöhen. Das bedeutet natürlich mehr Umsatz für die Dealer.“
Grospitz fügt hinzu: „Bei uns ist alles organisch. Wir haben zwar keine Bio-Lizenz, aber wir produzieren nahezu auf dem Standard von medizinischem Marihuana.“
Sortenvielfalt und Beratung erwarten die Mitglieder
Mit bis zu 150 Pflanzen und 40 rotierenden Sorten planen die Verantwortlichen. Die verschiedenen Sorten tragen fantasiereiche Namen wie AK-48, Blue Gelato, RS-11, Strawberry Amnesia, Blue Zushi, Animal Mints und Zoap. „Das werden einige der Sorten sein, die wir zu Beginn anbieten“, erklärt Biko Tamm, stv. Vorstand. Die Blüten der Pflanzen unterscheiden sich nicht nur im Namen – jede Sorte weist unterschiedliche THC-Gehalte (Tetrahydrocannabinol, der Hauptwirkstoff) auf.
„Wir haben für jedes Mitglied das passende Angebot. Jeder Mensch ist anders, und bei jedem wirkt Gras individuell – wir beraten und empfehlen“, sagt Grospitz. Zudem werden Workshops zu verschiedenen Themen für die Vereinsmitglieder angeboten.
Der Verein hat derzeit etwas über 100 aktive Mitglieder und ähnlich viele stehen auf einer Warteliste. Bis zu 500 Mitglieder dürfen die Clubs aufnehmen, und darauf ist auch das Konzept ausgelegt. „Das Gesetz schreibt eine Mitwirkungspflicht für die Mitglieder vor. Das bedeutet, dass jedes Mitglied aktiv am Anbau teilnehmen darf oder muss, je nachdem, wie man es sieht“, erklärt Nils Matthiesen, stv. Vorstand.
Für viele Cannabisinteressierte könnte dies ein spannendes und lehrreiches Unterfangen sein. „Unsere Anlage ist hochmodern“, fügt Matthiesen hinzu. „Das ist schon etwas ganz anderes, als zuhause eine Pflanze großzuziehen.“ Wer sich als Hobbygärtner sieht, könnte im Verein gut aufgehoben sein – sei es wegen der Arbeit im Verein oder um das erworbene Wissen für den Eigenanbau zu nutzen.
Viel Arbeit und viel Neues steht an
Der Verein darf jährlich bis zu 180 Kilogramm Marihuana und 60 Kilogramm Haschisch ernten (abgabefertiges Produkt). „Um diese Menge zu erreichen, muss man rund eine halbe Tonne ernten. Das sind Dimensionen, die man sich als Hobbygrower kaum vorstellen kann“, sagt Tamm. Erwartet wird die erste Abgabe zum frühen Jahresbeginn. Nach der geplanten Ernte zum Jahreswechsel müssen die Pflanzen noch getrocknet werden.
Der Club arbeitet mit zwei geschulten Präventionsbeauftragten, anstatt nur mit einem, wie gesetzlich vorgeschrieben. „Jedes Mitglied kann sich bei Bedarf an sie wenden“, fügt der erste Vorsitzende hinzu.
Das Team um Joel Grospitz scheint gut vorbereitet zu sein. „Das könnte auch der Grund sein, warum wir einer der wenigen CSCs sind, die eine Genehmigung erhalten haben.
Viele gehen nicht mit dem nötigen Ernst an die Sache heran. Wir nehmen das sehr ernst und sind uns unserer großen Verantwortung bewusst“, betont Grospitz. Infos über die Mitgliedschaft und die Kosten finden Interessierte auf der Homepage des Vereins.
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Redakteur:Sven Rathert aus Seevetal | |
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