Ein einziger Flickenteppich: Spielt Optik keine Rolle, wenn die Gemeinde die Straßengestaltung zahlt?
kb. Maschen. Ist das Kunst oder kann das weg? Seit Kurzem erinnert der Wiesenweg in Maschen an ein misslungenes Patchwork-Experiment. Seit der Erneuerung des Regenwasserkanals ist von der einstmals schön angelegten Pflasterung der Straße nicht mehr viel übrig. Mitten durch das alte Pflaster zieht sich der neue Straßenbelag und durchschneidet es optisch.
"Wir verstehen nicht, warum man die alten Pflastersteine nicht einfach wieder verlegt hat", sagt Anwohner Jürgen Huckauf. Er und viele seiner Nachbarn ärgern sich, dass die Spielstraße, deren Erschließung sie beim Grundstückskauf mitfinanziert haben, jetzt aussieht wie ein Flickenteppich. An manchen Stellen treffen drei verschiedene Sorten Pflastersteine aufeinander, von einem gepflasterten Kreis an der Einfahrt zum Wiesenweg ist nur noch etwas mehr als die Hälfte übrig, auch optisch markierte Parkbuchten werden vom Verlauf des neuen Straßenbelags einfach abgeschnitten.
"Das wurde aus Kostengründen so gemacht", heißt es dazu aus der Seevetaler Verwaltung. Diesen Verdacht hatte auch schon Jürgen Huckauf. "Es ist doch erstaunlich", so der Maschener. "Dort wo die Bürger beim Straßenausbau zur Kasse gebeten werden, werden aufwendigste Arbeiten ausgeführt und hier, wo die Gemeinde zahlt, gilt das Motto 'Hauptsache günstig'!"
Abgesehen von der neuen, zweifelhaften Optik der Straße, sorgt auch die Dauer der Bauarbeiten für Verärgerung. Eigentlich sollte die Erneuerung des Kanals im Wiesenweg längst abgeschlossen und die Anschlussarbeiten in der Schulstraße im Gange sein. "Es gab unerwartete Probleme mit dem Untergrund, deshalb ist es zu Verzögerungen gekommen", sagt Gemeindesprecher Andreas Schmidt. Die Bauarbeiten in der Schulstraße sollen jedoch in Kürze starten. Hier wird es im Bereich zwischen dem Wiesenweg und der Straße "Kohlhöfen" zu einer Sperrung kommen. Die Geschäft im betroffenen Bereich bleiben anfahrbar.
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Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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