Auslandsjahr in China
Ein Jahr im ehemaligen Reich des Kaisers

Felix Schütte aus Maschen mit der deutschen Botschafterin Patricia Flor im Generalkonsul in Changzhou | Foto: Felix Schütte
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  • Felix Schütte aus Maschen mit der deutschen Botschafterin Patricia Flor im Generalkonsul in Changzhou
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Von einem Auslandsjahr träumen viele Studenten. Manche verwirklichen sich diesen Traum und verbringen zwölf Monate an einer Universität im Ausland. Die meistgefragten Länder sind dabei Österreich, Niederlande, Großbritannien und Nordirland sowie die Schweiz. Außerhalb Europas liegen die USA auf dem ersten Platz, danach kommt als einzig in der Statistik erfasstes Land Asiens China. Genau dorthin hat es den Maschener Felix Schütte verschlagen. Er absolviert aktuell ein Auslandssemester in Hangzhou.

In den kommenden Jahren wird China gerade für Studenten aus dem Bereich der Wirtschaft immer interessanter, ist sich Schütte sicher. China liegt auf dem zweiten Platz der mächtigsten Volkswirtschaften gemessen am Bruttoinlandsprodukt. Mit einem prognostizierten Zuwachs von 4,16 Prozent für das Jahr 2024 wird sich daran auch im kommenden Jahr nichts ändern. Rang eins der Liste belegt die USA nach wie vor mit großem Abstand, Deutschland liegt nach Japan auf Platz vier.

Besuch aus Dégúo - Dem Land der Tugend

Felix Schütte hat bislang einen guten Eindruck von der Volksrepublik gewonnen, berichtet er im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Er studiert in der 12,5-Millionen-Einwohner-Metropole Hangzhou "International Economics and Trade".

"Nicht dahin, wo alle sind"

Als Hauptgrund für sein Auslandssemester sagt der 22-Jährige: "Ich studiere auf Englisch und wollte unbedingt was mit der Sprache machen. China ist ein sehr interessantes und aufstrebendes Land. Ich war neugierig auf die Menschen, die Kultur und das Leben hier." Viele Studenten bleiben lediglich ein Semester im Ausland. Felix Schütte wollte sich aber gerne ein umfassenderes Bild machen. "Man kommt einfach mehr an, wenn man ein Jahr statt einem halben bleibt. Gerade die letzten vier Monate haben mir die Augen geöffnet und mir nochmal ein ganz anderes Bild des Landes vermittelt", so der Maschener.

Die Einheimischen nennen Deutschland "De Guo". Übersetzt bedeutet das: "Land der Tugend". Und genauso wird man laut Schütte auch behandelt. "Die Menschen hier sind alle sehr warmherzig und respektvoll. Ich hatte mir das ehrlich gesagt etwas anders vorgestellt und bin absolut positiv überrascht worden", so der in Hannover Studierende.

Der Alltag in der Uni des 22-Jährigen beginnt in der Regel nicht vor zehn Uhr und beinhaltet bis 16 oder 17 Uhr zwei bis drei Module. Vor den Vorlesungen geht Felix Schütte gerne zum Sport und abends trifft er sich häufig mit anderen Auslandsstudenten zum Essen. Verständigt wird sich meist auf Englisch. Schüttes Mandarin reicht zur einfachen Verständigung, zum Beispiel um das abendliche Essen in einem Restaurant zu bestellen. Der Student dazu: "Man hat sehr viel mit Deutschen und englischsprachigen Kommillitonen zu tun, an der Uni reden die Nativs ebenalls Englisch. Erst wenn man das Unigelände verlässt, wird man gefordert sich anderweitig zu verständigen." Die Wochenenden nutzen die Studenten für gemeinsame Ausflüge ins Umland oder in andere Städte. Zu den Highlights seines Jahres in China zählte für den Maschener die Skyline von Shanghai und das Treffen mit der deutschen Botschafterin Patricia Flor im Generalkonsulat in Changzhou. Auch der Besuch der Panda Research Farm und der Teefelder sind Schütte in besonders guter Erinnerung geblieben.

Mandarin gilt als die schwerste Sprache der Welt

Im März kehrt der deutsche Auslandsstudent nach einem eindrucksvollen Jahr zurück in die Heimat. Sein Tipp für Studenten, die ebenfalls überlegen, ihr Auslandssemester oder -jahr in der Volksrepublik China zu verbringen: "Bargeld! Es gab am ganzen Flughafen von Hangzhou nicht einen einzigen Geldautomaten." Für den Start sei das aber unabdingbar. Sobald man sich eingelebt hätte, benötige man keins mehr. "Seit Mai ist mein Konto hier aktiv - und seitdem habe ich auch kein Bargeld mehr gesehen." Gut wäre es auch, so sagt Felix Schütte, ohne Vorurteile zu reisen. Die Deutschen wissen nicht viel über China. Gerade würden die Visabestimmungen erheblich gelockert werden, das mache die Einreise und den längeren Aufenthalt erheblich einfacher - "vielleicht möchte das ja der ein oder andere nutzen, um sich selber ein Bild zu machen und einen Auslandsaufenthalt in China zu verbringen."

Redakteur:

Sven Rathert aus Seevetal

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