Schulträgerverein sucht Gebäude oder Grundstück

Eltern wollen Freie Schule "Fuxs" gründen

ts. Seevetal. Freie Schulen sind ein Gegenentwurf zur staatlichen Regelschule - und für viele Eltern attraktiv. Der neue Schulträgerverein mit dem Namen "Über:Morgen", der rund 30 Eltern (viele davon aus Seevetal, aber auch aus Stelle und Rosengarten) vertritt, hat sich zum Ziel gesetzt, eine freie Schule zu gründen und zum neuen Schuljahr 2022/23 zu eröffnen. Sie soll einen Grundschulzweig und einen Oberschulzweig haben. Eine Freie Schule, die Aktive Schule Heureka Seevetal in Maschen, gibt es bereits im Landkreis Harburg.

"Die staatlichen Schulen vermitteln das Wissen gut, haben aber Schwierigkeiten, die Freude am Lernen aufrechtzuerhalten", erklärt die zweite Vorsitzende des Vereins "Über:Morgen", die Diplom-Pädagogin Hella Ludwig aus Beckedorf, warum die Eltern die gewaltige Aufgabe auf sich nehmen, eine eigene Schule zu gründen.

Einen Namen hat die Schule bereits: "Fuxs" soll sie heißen. Die Buchstaben stehen für "Free" (freies Lernen), "United" (Verbundenheit und Weltoffenheit), "X" (Vielfalt) und "Sociocratic" (ein Konsensprinzip, das dazu führt, dass jeder mit den getroffenen Entscheidungen leben kann).

Freien Schulen ist die Annahme gemeinsam, dass Kinder erfolgreicher lernen und zufriedener sind, wenn ihre Motivation von innen heraus kommt. Die "Fuxs"-Schule unterstützt das mit einer "Orientierung gebenden Struktur", zum Beispiel Projekten. Wenn ein Kind sich mit dem Buch über Pferde, dass es geschenkt bekommen hat, beschäftigen möchte, schult es nicht nur seine Lesefähigkeit, sondern lernt zusätzlich Wissenswertes über die Tiere und erhält auf diese Weise Kenntnisse in Deutsch, Biologie (wie alt wird ein Pferd?) und Physik (wie schnell läuft ein Pferd?).

"Kinder, die selbstbestimmt lernen, sind später in der Lage, Verantwortung zu tragen. Sie sind teamfähig, forschend und haben einen Plan", ist der 1. Vorsitzende Daniel Zimmermann aus Stelle überzeugt.
Die Idee ist, mit einem Kindergarten zusammenzuarbeiten. Ein Partner stünde laut dem Vorstand bereit: der Verein "Nestrocker", der zwei Kitas in Hamburg-Harburg betreibt.

Von Anfang an lernen die Kinder an der "Fuxs"-Schule, mit digitalen Medien umzugehen. Bereits die Erstklässler erhalten Zugang zur Internet-Schulplattform.

Mit jeweils zwölf Kindern an der Grundschule und der Oberschule soll die "Fuxs"-Schule im nächsten Jahr beginnen Voraussetzung dafür ist, dass die Niedersächsische Landesschulbehörde das pädagogische Konzept genehmigt. Daran hat der Vorstand keine Zweifel. Die Behörde habe den Verein "sehr gut unterstützt", sagt Daniel Zimmermann. Der Genehmigungsantrag sei gestellt.

Die private Schule finanziert sich aus Elternbeiträgen (200 Euro pro Kind im Monat), Spenden und staatlichen Zuschüssen. Die ersten drei Jahre muss der Trägerverein sich selbst finanzieren, ab dem vierten Jahr trägt das Land zwei Drittel des Geldes bei, das eine öffentliche Schule erhält. Der Verein "Über:Morgen" finanziert die Startzeit teilweise mit einem zinsgünstigen Kredit, der sich mit Hilfe der staatlichen Zuschüsse ab dem vierten Jahr refinanzieren lässt, erklärt Schatzmeister Torsten Bellmann aus Ramelsloh.

Der Schulträgerverein stellt noch Lernbegleiter (2. Staatsexamen, auch für wenige Stunden) ein. Vor allem fehlt noch ein geeignetes Schulgebäude, das der Vorstand in Seevetal, aber auch im übrigen Landkreis Harburg sucht. Mindestens 350 Quadratmeter müsste es im ersten Jahr groß sein. Später benötigte der Verein mindestens 1.500 Quadratmeter Fläche.

Der Schulträgerverein "Über:Morgen" ist fest entschlossen, die "Fuxs"-Schule im nächsten Jahr zu eröffnen. Notfalls auf einem unbebautem Grundstück in gemieteten Pavillons, die Schulen bereits als Unterrichtsräume genutzt haben.

Kontakt: schulplatz@fuxs.schule
Lernbegleiter bewerben sich per E-Mail an bewerbung@fuxs.schule