"Es ist eine Menge passiert": Verhältnis zwischen Kreis und Tagesmüttern deutlich besser

kb. Landkreis.Tagesmütter, die ihren Job quittieren, weil die Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung nicht funktioniert, die sich eingeschüchtert und schlecht behandelt fühlen, die harsche Kritik an einzelnen Mitarbeiterinnen der Verwaltung üben: Als das WOCHENBLATT Ende April über diese Zustände berichtete, schien das Verhältnis zwischen Kreisverwaltung und Tagesmüttern weitgehend zerrüttet. "Die Atmosphäre ist schlecht, wir fühlen uns gegängelt und kontrolliert, obwohl wir Unterstützung bräuchten“, so der Tenor der betroffenen Tagesmütter. Einige berichteten, ihnen sei mit dem Entzug der Pflegeerlaubnis gedroht worden, es herrsche ein rauer Ton, Regelungen würden als willkürlich empfunden, Ermessensspielräume von den zuständigen Mitarbeitern in der Verwaltung nicht genutzt.
Im Gespräch mit dem WOCHENBLATT kündigte der Kreis damals an, das Gespräch mit den Kindertagespflegepersonen - wie Tagesmütter und -väter im Fachjargon heißen - zu suchen und einen regelmäßigen Austausch etablieren zu wollen. Das ist tatsächlich geschehen. "Es ist eine ganze Menge passiert, wir sind sehr froh, dass sich die Zusammenarbeit mit dem Landkreis so verbessert hat", berichtet Brigitta Wagner, erste Vorsitzende des Vereins Tagesmütter und -väter des Landkreises Harburg auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Aufgrund der Berichterstattung habe es sehr intensive Gespräche mit dem Kreis gegeben und inzwischen finde ein regelmäßiger Austausch zwischen den beiden großen Vereinen für Tagesmütter- und väter in Buchholz und Winsen und dem Landkreis statt. "Wir hoffen, dass das so weitergeht", sagt Brigitta Wagner.
Auch Landkreissprecher Johannes Freudewald bestätigt, dass sich eine Vertrauensebene entwickelt habe, auf der sich Probleme nun besser klären ließen. Auch personelle Konsequenzen habe es in der zuständigen Abteilung gegeben. "Außerdem haben wir bei den Mitarbeitern das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig die Kooperation mit den Tagesmüttern und -vätern ist", sagt Freudewald.
• Im Landkreis Harburg sind zwar eigentlich die Kommunen für die Kinderbetreuung zuständig, für die Tagesmütter- und väter ist allerdings der Kreis Ansprechpartner. Die dort zuständige Abteilung verteilt die Pflegeerlaubnis, kontrolliert die Betreuungeinrichtungen, veranstaltet Fortbildungen und ist zuständig für die Vermittlung zwischen den Eltern und den Kindertagespflegepersonen. Kontakt: Tel. 04171 - 6930 oder E-Mail Abteilung52@lkharburg.de.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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