Feuerwehrleute sind "Menschen des Jahres 2016": Nils Bellmann ist einer von ihnen
kb. Landkreis. Er ist ein "Mensch des Jahres 2016", einer der ehrenamtlich seit vielen Jahren im Einsatz ist, um anderen zu helfen und nicht viel Dank dafür erwartet. Stellvertretend für alle Feuerwehrleute stellt das WOCHENBLATT Nils Bellmann, Feuerwehrmann aus Ramelsloh, vor.
"Wir sind eine tolle Gemeinschaft und es ist einfach schön, wenn man anderen helfen kann", sagt der 43-Jährige. Seit seinem 16. Lebensjahr gehört der Gerätewart und Gruppenführer zur Feuerwehr in Ramelsloh. Für ihn eine naheliegende Entscheidung. "Mein Vater war auch schon bei der Feuerwehr und außerdem wohnten wir ganz in der Nähe des Feuerwehrhauses. Ich habe immer mitbekommen, wenn der Wagen ausgerückt ist", erzählt Bellmann.
Der Elektro-Techniker investiert jede Woche mehrere Stunden in sein Ehrenamt. Es finden zwölf Monatsdienste statt, es gibt Sonderübungen, Wettbewerbe, Aufgaben bei Veranstaltungen und natürlich Einsätze bei Bränden, Unfällen, Stürmen, Überschwemmungen oder auch mal, weil eine Katze im Baum sitzt und alleine nicht wieder herunter kommt. Auch Fortbildungen müssen absolviert werden. "Man muss immer auf dem neuesten Stand bleiben, gerade wenn man Führungsaufgaben übernimmt", sagt Nils Bellmann.
Neben der investierten Zeit ist es auch die seelische Belastung, die viele Feuerwehrleute fordert. "Bei Unfällen und Feuern sieht man manchmal Dinge, die einen nicht wieder loslassen. Diese Bilder kommen dann immer wieder", erzählt Bellmann. Umso wichtiger sei es darüber zu sprechen. "Wir haben Seelsorger, die uns helfen, manchmal reicht aber auch schon der Austausch unter den Kameraden. Es ist einfach wichtig, das nicht mit sich alleine auszumachen", weiß er.
In den vergangenen Jahren seien immer mehr Aufgaben auf die Feuerwehr zugekommen, berichtet Nils Bellmann. "Schützenumzüge hat z.B. früher häufig noch die Polizei abgesichert, heute ist oft nur noch die Feuerwehr dabei." Auch Bewässerungsaufgaben würde die Feuerwehr übernehmen. Leider stoßen die Feuerwehrleute bei ihren vielfältigen Einsätzen nicht überall auf Verständnis. "Wenn wir bei Unfällen Straßen absperren, passiert es schon, dass Autofahrer das einfach nicht akzeptieren wollen. Aber zum Glück sind das Einzelfälle", so Bellmann.
Er muss nicht lange überlegen, warum es sich lohnt zur Feuerwehr zu kommen: "Es gibt interessante Aufgaben und man kann viel Neues lernen. Wir haben eine gut Gemeinschaft, sind füreinander da. Und man lernt, Verantwortung zu übernehmen." Was ganz wichtig sei: "Bei uns muss nicht jeder alles können. Wir sind ein Team, jeder bringt andere Erfahrungen und Fähigkeiten mit, die wir gebrauchen können."
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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