Neue Schule in Seevetal

Freie Schule "Fuxs" mietet Haus in Helmstorf

Der Schulträgerverein "Über:Morgen" hat die größte Hürde zu der geplanten Gründung einer Freien Schule genommen und sich ein Gebäude gesichert. Damit ist entschieden: Die Schule mit dem Namen "Fuxs" wird im Seevetaler Ortsteil Helmstorf ihren Sitz haben. Der "Fuxs"-Bau wird in das frühere Nostalgie-Café einziehen, das seit dem 1. November 2021 geschlossen ist. Der Schulträgerverein mietet das Gebäude von dem neuen Eigentümer.

"Wir gehen davon aus, dass wir die Schule mit Beginn des neuen Schuljahres im August 2022 eröffnen werden, möglicherweise auch erst im September oder Oktober", sagt Torsten Bellmann aus Ramelsloh, Schatzmeister des Schulträgervereins. Zwar fehle noch die Genehmigung der Landesschulbehörde. Der Grund dafür seien zusätzliche Brandschutzmaßnahmen für den Schulbetrieb, die noch erledigt werden müssen. Der Trägerverein wartet dazu auf die Baugenehmigung der Gemeinde Seevetal.

Der Trägerverein will den Schulbetrieb mit 30 Kindern im Alter von sechs bis 13 Jahren aufnehmen - mit einer Grundschule und einer Oberschule also. Der Plan ist, im vierten Jahr des Bestehens den Schulbau auf dem jetzigen Parkplatz des Grundstücks zu erweitern. Die Schule würde dann 60 bis 70 Schülern Platz bieten.

Der Schulträgerverein "Über:Morgen" vertritt rund 30 Eltern, die aus Seevetal, Rosengarten, Stelle, Winsen, aber auch aus Hamburg und Schleswig-Holstein kommen. Eine Freie Schule, die Aktive Schule Heureka Seevetal in Maschen, gibt es bereits im Landkreis Harburg.

Die Buchstaben im Schulnamen stehen für "Free" (freies Lernen), "United" (Verbundenheit und Weltoffenheit), "X" (Vielfalt) und "Sociocratic" (ein Konsensprinzip, das dazu führt, dass jeder mit den getroffenen Entscheidungen leben kann).

Freien Schulen ist die Annahme gemeinsam, dass Kinder erfolgreicher lernen und zufriedener sind, wenn ihre Motivation von innen heraus kommt. Die "Fuxs"-Schule unterstützt das mit einer "Orientierung gebenden Struktur", zum Beispiel Projekten. Von Anfang an lernen die Kinder an der "Fuxs"-Schule, mit digitalen Medien umzugehen. Bereits die Erstklässler erhalten Zugang zur Internet-Schulplattform.

Die private Schule finanziert sich aus Elternbeiträgen (200 Euro pro Kind im Monat), Spenden und staatlichen Zuschüssen ab dem vierten Jahr des Bestehens.

Das Gebäude mit dem Charme der "Villa Kunterbunt" erhöht zweifellos die Attraktivität der Schule. "Das Haus ist der Hammer", sagt Ramona Bellmann vom Schulträgerverein. "Es erweckt den Eindruck von Bullerbü und erinnert an Pippi Langstrumpf. Welche Eltern und Kinder wünschen sich das nicht?"
Lehrern gefällt der "Fuxs"-Bau offenbar auch. Trotz der starken Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt habe die Schule ausreichend Lernbegleiter, wie die Pädagogen an dieser Schule heißen, engagieren können.