Fußball-WM im TV? Zu aufregend!

Den Daumen immer auf der Fernbedienung: Bei Deutschland-Spielen kann Redakteurin Katja Bendig kaum hinsehen | Foto: bim
  • Den Daumen immer auf der Fernbedienung: Bei Deutschland-Spielen kann Redakteurin Katja Bendig kaum hinsehen
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(kb). Ich habe mich ernsthaft bemüht: Pünktlich zum Anpfiff der Viertel- und Halbfinalpartien der deutschen Mannschaft habe ich den Fernsehern eingeschaltet, um dabei zu sein, wenn Jogis Jungs gewinnen. Ich wollte mitzittern und mitjubeln. Mich über Fehlpässe, vergebe Torchancen und Schiedsrichterfehlentscheidungen ärgern und über geniales Zuspiel und Kampfgeist freuen. Und da beginnt das Problem. Zu viele Emotionen... Stets eine mögliche Niederlage vor Augen, steigen meine Herzfrequenz und mein Stresspegel dermaßen, dass ich nach spätesten zehn Minuten Spielverlauf wegschalten muss.
Statt Klose, Müller und Co. bei mehr oder weniger gelungenen Spielzügen zuzusehen, weiche ich lieber auf eine Reportage über Erdbeerpflücker auf N3 aus oder noch besser, verlasse ich das Wohnzimmer, um abzuwaschen oder endlich mal die Duschwanne zu schrubben. Unerlässlich dabei: Durch die geöffnete Balkontür lausche ich angestrengt nach draußen, um aus den Regungen der Nachbarn Rückschlüsse auf den Spielverlauf zu erlangen.
Vom 1:0 durch Mats Hummels gegen Frankreich erfuhr ich so zeitnah durch den Jubel im Nachbargarten. Flugs schaltete ich kurz zum Spiel, um die Wiederholung zu sehen. Doch ebenso schnell war der Daumen wieder auf der Fernbedienung, um fix mein Seelenheil auf ungefährlichem Terrain zu suchen. Nach Abpfiff bin ich natürlich wieder ganz Auge und Ohr - höre mir Spielerinterviews und Expertenmeinungen an. Dann kann ja nichts mehr passieren.
Was wirklich schade ist: Die Freude über den Sieg fällt natürlich kleiner aus, wenn man vorher nicht mitgebangt hat. Deshalb will ich beim letzten Spiel der deutschen Elf bei dieser Weltmeisterschaft auch wieder ganz dabei sein. Ich werde zum Public Viewing gehen, wo mein Wegschalte-Daumen zum Nichtstun verbannt ist. Gemeinsam mit allen anderen werde ich zittern und mich dann hoffentlich noch einmal richtig über einen Sieg freuen. Und bevor das nächste große Turnier startet, besorg ich mir Baldriantropfen!

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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