Tierliebe in Meckelfeld
Geflügelhalterin nimmt Nonnengansküken auf, das allein vor dem Aldi-Markt verharrte
ts. Meckelfeld. Von einem solchen Fall hat Manuela Bunde noch nicht gehört: Die Geflügelhalterin und Imkerin hat ein Nonnengansküken aufgenommen, das möglicherweise vor dem Aldi-Markt in Meckelfeld ausgesetzt worden war. Eine Freundin hatte das verängstigte Tier entdeckt und zu ihr gebracht. Denn Manuela Bunde hält Geflügel und verfügt über einen großen Teich auf ihrem Grundstück. Nonnengänse verbringen ihr Leben in Küstennähe, ihr Lebensraum sind Ufer von Flüssen, Weiden und Grünflächen.
Das Küken, groß wie ein Huhn, habe sehr geschwächt ausgesehen und unter Wassermangel gelitten, erzählt Manuela Bunde. Sofort habe sie das Tier in das Gras nahe ihres Teichs gesetzt. Durstig habe es sogleich 20 Schlucke Wasser getrunken.
Manuela Bunde ist davon überzeugt, dass ein Unbekannter das Nonnengansküken vor dem Discountermarkt ausgesetzt hat. Kein Gewässer und kein Gras sei in der Nähe. Und: "Das Küken würde die Mama nicht von sich aus verlassen", sagt sie.
Das Kleine habe die Mutter vermisst. "Eineinhalb Tage hat es nach der Mutter geschrien. Lauter, als ein Huhn gackert", sagt Manuela Bunde.
Jürgen Hülskämper, Vorsitzender der NABU-Gruppe Winsen, hält es nicht für ausgeschlossen, dass das Küken von allein vor dem Aldi-Markt gestrandet sein könnte. Möglicherweise habe es in der Nähe gegrast. Nonnengänse hätten teilweise große Gelege mit sieben bis acht Tieren. Da könne ein Küken verloren gehen, sagt Jürgen Hülskämper.
Laut dem Naturschutzbund gelängen zunehmend mehr Nonnengänse in das Binnenland, hielten sich nicht mehr ausschließlich in Küsten- und Flussnähe auf.
Inzwischen geht es dem Küken prächtig. Es hat sich mit dem Mastgansküken "Molly" angefreundet. Die beiden sind unzertrennlich. Nonnengänse sind gesellige Tiere und schließen sich oft anderen Gänsearten an. "Das Nonnengansküken darf bleiben, so lange es möchte", sagt Manuela Bunde.
Ein wunderbares Verhalten, lobt der NABU-Vorsitzende die Meckelfelderin. Er wisse von einem ähnlichen Fall: Eine Entenmutter sei abhanden gekommen. Dem NABU sei es gelungen, den Küken ein Zuhause zu vermitteln. Die Tiere schwimmen nun in dem Badeteich einer Familie und hätten eine gute Überlebenschance. "Die "Tierliebe nimmt zu. Immer mehr Menschen kümmern sich um andere Lebewesen", sagt Jürgen Hülskämper erfreut. Körperlänge: 58 bis 70 cm
Gewicht: 1,5 bis 2 Kilo
Lebenserwartung: bis zu 18 Jahren
Verbreitung: nördliches Europa, Russland, Grönland
Lebensraum: Weiden, Grünflächen, Ufer von Flüssen
Nahrung: Pflanzen, Knospen, Blätter, Weidekätzchen und auch Insekten Steckbrief:
Nonnengänse
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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