Großes Herz für kleinen Flitzer: Detlev Reich liebt sein Goggomobil

Ein originelles Gespann: Detlev Reich mit seinem feuerroten Goggo
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kb. Seevetal. Wenn Detlev Reich (59) vor seinem Wagen steht, muss man unwillkürlich schmunzeln. Der fast 1,90 Meter große Seevetaler überragt sein knallrotes Goggomobil um mehr als einen halben Meter. Man hört quasi schon die Gelenke knirschen, wenn man sich vorstellt, wie sich Reich in sein kleines Gefährt "faltet". Seit über 20 Jahren ist der in großer Liebe zu seinem kleinen Gefährt, Baujahr 1968, entbrannt. "Der Goggo hat mich noch nie im Stich gelassen", sagt Reich stolz.
Das Goggomobil lief erstmals 1955 in Dingolfing bei München vom Band und wurde zu einem echten Verkaufsschlager in den Wirtschaftswunderjahren. Mit nur rund 1,30 m Höhe, 1,28 m Breite und 2,9 m Länge ist die Goggo Limousine insgesamt kleiner als ein Smart. Kaum zu glauben, dass der Winzling vielen als Familienauto diente und auch so beworben wurde. Zu viert ging es darin bis nach Italien, die Knie angezogen und die Koffer auf das Dach geschnallt.
Detlev Reich hat seinen Liebling aus insgesamt drei Goggos zusammengeschraubt. "Zwei Jahre habe ich gebastelt, bis ich den Wagen anmelden konnte", erzählt der Autofan. Seitdem rollt sein Goggo regelmäßig über Seevetals Straßen. "Ich mache gern kleine Ausflüge oder fahre mal Brötchen holen", erzählt Detlev Reich. Sogar auf die Autobahn hat er sich mit seinem kleinen, knapp 13 PS starken Flitzer schon getraut. "Aber da fühlt man sich nicht wirklich wohl, man wird doch gerne übersehen." Passanten entlockt der kleine Oldtimer regelmäßig ein Lächeln und ist Anlass für nette Gespräche. "Viele erzählen mir von ihren eigenen Erlebnissen in den 50er und 60er Jahren als sie selber mit der Familie im Goggo unterwegs waren", sagt Reich.
Die Fahrt im Goggo ist ein echtes Erlebnis. Der Innenraum des kleinen Wagens besticht durch Funktionalität. Anschnallgurte, Airbags oder elektronischen Firlefanz sucht man vergeblich. Sich auf der Fahrt zu unterhalten, wird vom Röhren des Zweitaktmotors erschwert. Beim Blick auf die winzige Rückbank kann man sich kaum vorstellen, dass vier Personen in dem Auto Platz haben. Dennoch nimmt der kleine Goggo Schlaglöcher und Unebenheiten erstaunlich locker, unbequem ist es in dem kleinen Flitzer nicht.
Nicht nur deshalb denkt Detlev Reich nicht einmal im Traum daran, seinen Goggo zu verkaufen. Obwohl ihm schon mal 9.000 Euro geboten wurden. "Den fahre ich, so lange es Gelenke und Rücken mitmachen", sagt der Seevetaler und lacht.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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