Heidnischer Zauber auf Kirchengelände? Spannende Funde in Ramelsloh

Jan Bock (li.) vom Archäologiebüro Nordheide und Kreisarchäologe Jochen Brandt auf dem Grabungsgelände | Foto: kb
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  • Jan Bock (li.) vom Archäologiebüro Nordheide und Kreisarchäologe Jochen Brandt auf dem Grabungsgelände
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Archäologische Grabungen im Herzen Ramelsloh

kb. Ramelsloh. War der Stiftsangehörige, der einst auf dem Gelände gleich neben der Kirche in Ramelsloh lebte etwa abergläubisch? Archäologische Funde deuten zumindest daraufhin, dass einer der früheren Bewohner sein Haus mit einer Art "Schutzzauber" belegt und zu diesem Zweck ein Schwein als "Bauopfer" unter der Türschwelle begrub. Das Schweineskelett ist nicht der einzige spannende Fund, den das Team von Jan Bock vom Archäologiebüro Nordheide bei seinen Ausgrabungen auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Meinecke, auf dem ein kleines Baugebiet entstehen soll, gemacht hat.
"Unsere Erwartungen wurden übertroffen", so Jan Bock, der die ersten Funde gemeinsam mit Kreisarchäologe Jochen Brandt jetzt vorstellte. Denn einige der Fundstücke, wie ein fast vollständig erhaltener kleiner Topf, können auf das 8. Jahrhundert datiert werden. "Es ist das erste Mal, dass wir hier vor Ort richtig tief ins Mittelalter eindringen", freute sich Jochen Brandt. "Die Funde sind von einiger Bedeutung - nicht nur für den Ort, sondern den ganzen Landkreis."
Neben Siedlungsspuren wie Resten eines Kellers mit grobem Mauerwerk aus dem Mittelalter und einer Grube, die vermuten lässt, dass vor Ort einmal Backsteine hergestellt wurden, wurde auch eine Baugrube aus der Neuzeit entdeckt und Spuren, die auf eine Zisterne hindeuten. Das untersuchte Grundstück ist seit Jahrhunderten bebaut, lange Zeit stand darauf eine sogenannte Kurie, das Wohnhaus eines Stiftsangehörigen, das ab 1612 zugleich als Dorfschule diente.
Die Grabungen werden in gut einer Woche abgeschlossen, anschließend werden die Funde ausgewertet. "Es ist einiges zusammengekommen, wir sind gespannt, was die Datierungen noch ergeben", so Jan Bock. Jochen Brandt schließt nicht aus, dass die Fundstücke nach der Untersuchung in der Wassermühle Karoxbostel zu sehen sein werden, wo regelmäßig archäologische Funde aus der Region gezeigt werden.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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