Hittfeld hat eine "Bahnhofsrunde"
Ein mehr als vier Kilometer langer kulturhistorischer Rundweg erinnert an Geschichte und Geschichten der Ortschaften Hittfeld und Emmelndorf
ts. Hittfeld. Klug entwickelt und vermarktet, könnte hier ein Seevetaler Tourismus seinen Anfang nehmen: Ausflugsgäste und Einheimische haben ab sofort die Gelegenheit, auf einem mehr als vier Kilometer langen Rundweg zu Fuß oder mit dem Rad die Geschichte und Geschichten der Ortschaften Hittfeld und Emmelndorf zu erschließen. Die Tour beginnt und endet am Hittfelder Bahnhof, deshalb heißt sie die Bahnhofsrunde. Der kulturhistorische Weg ist nach dem Hallonen-Weg in Maschen der zweite seiner Art in Seevetal.
Die Metronom Eisenbahngesellschaft hat die Bahnhofsrunde mit 3.000 Euro Preisgeld aus der Aktion "Metronom tut gut(es)" gefördert. Der Hittfelder Ortsrat hatte sich mit Erfolg beworben. Die Geschichte Hittfelds und Emmelndorfs der vergangenen 150 Jahre haben Emily und Carsten Weede vom Verein Wassermühle Karoxbostel redaktionell zusammengefasst. Der kulturhistorische Rundweg erinnert mit 17 Stationen an vergessene Gebäude und verstorbene Persönlichkeiten.
Der Hittfelder Ortsrat hat das Ziel, an den 17 Stationen der Bahnhofsrunde Schautafeln aufzustellen. Bis dahin behelfen sich die Nutzer mit einem Faltblatt, das in den Seevetaler Ortsverwaltungen erhältlich ist.
Die Bahnhofsrunde liefert die Erklärung, warum sich der Hittfelder Bahnhof so weit vom Ortszentrum befindet. Ursprünglich sollte er in der Nähe des Gasthauses "Zum Hundertjährigen" entstehen. Der Kaufmann H. G. Homeyer machte jedoch seinen Einfluss geltend und sorgte dafür, dass die Züge im Jahr 1874 ihren Haltepunkt in der Feldmark von Emmelndorf erhielten. Der Grund: Der Kaufmann befürchtete, dass die Kundschaft seines Kaufhauses nach Harburg abwandern könnte. Damals, ohne Anschluss an die Bahn, seien die Hittfelder nur einmal im Jahr zum Einkaufen nach Harburg gefahren, sagt Emily Weede.
Die Bahnhofsrunde erinnert an das frühere Elektrizitätswerk, das an der Bahnhofstraße gestanden hatte. Betreiberin war eine Genossenschaft, die Kaufleute und Landwirte gegründet hatten. Ab dem Jahr 1909 lieferte es Strom. Das Gebäude existierte bis in die 1950er-Jahre hinein.
Eine andere Station ist zum Beispiel der Hof Sahling, der 1497 zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde und seit den 1980er-Jahren als Bio-Betrieb bewirtschaftet wird.
Geht es nach Emily Weede, kommen in Zukunft noch zusätzliche Themen-Wanderwege hinzu. Eine Tour könnte an die früheren und bestehenden Gaststätten erinnern. Eine andere Idee ist eine Lindhorster Runde. "Im Jahr 2022 wird die Einheitsgemeinde Seevetal 50 Jahre alt. Bis dahin wollen wir viele Rundwege haben", sagt Emily Weede.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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